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Fußballer und ihr Hang zum Aberglauben
Von Latteks Pulli, Neururers Würstchen und Volz' Plätzchen

Von Ernährungsexperten nicht empfohlen: Peter Neururers Bockwurst-und-Kartoffelsalat-Erfolgsrezept (RS-Foto: Thorsten Richter).
Von Ernährungsexperten nicht empfohlen: Peter Neururers Bockwurst-und-Kartoffelsalat-Erfolgsrezept (RS-Foto: Thorsten Richter).
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T-Shirt-Botschaften, Talismane, Glücksmünze im Schuh, der Verzicht auf Friseurbesuche oder immer die gleichen Klamotten - Fußballer sind extrem abergläubisch. Die Rituale geben ihnen Selbstvertrauen und das Gefühl, das Glück vielleicht doch erzwingen zu können.

Aberglaube und Glaube Das wirkliche Opium des Volkes

„Der Fußball ist einer der am weitesten verbreiteten religiösen Aberglauben unserer Zeit. Er ist heute das wirkliche Opium des Volkes". Davon ist Umberto Eco italienischer Schriftsteller und Kunstphilosoph überzeugt. Fußball ist auch ein gigantisches Spiegelbild der Gesellschaft. Wen wundert es da, wenn Medien über Aberglauben und Hexerei, Heiler und Gesundbeter im Sport berichten?

"Gerade der Sport bietet ein breites Wirkungsspektrum für Magie und Irrationalität", heißt es in einer sportwissenschaftlichen Studie. "Der Glaube an übernatürliche Kräfte äußert sich mehr in Handlungen als in geistigen Vorstellungen." Der christliche Glaube soll von solchen Abhängigkeiten befreien. Was aber macht den Aberglauben aus? Egal, an was man „glaubt“, man ist sich nie sicher, ob der Glaube wirklich etwas nutzt. Das Hoffen bleibt ungewiss. Man versucht irgendwie die Zukunft zu beeinflussen, bleibt aber unsicher und auf das „Glück“, oder besser den „Zufall“, angewiesen. Die Angst vor dem, was kommt, bleibt bestehen. Trotz Kartoffelsalat mit Bockwurst.

MSV-Sportdirektor Bruno Hübner muss mit Peter Neururer zum stets gleichen Buffet (RS-Foto: Thorsten Richter).

Die Schuhfrage „Ich habe früher immer den linken Schuh zuerst angezogen. Ich glaube an solche Rituale und habe mich Peters Ticks gerne angeschlossen. Jetzt ziehen wir die Sachen gemeinsam durch - und zwar erfolgreich.“ Bruno Hübner, Sportdirektor MSV Duisburg

Die Shortfrage „Ich hatte immer eine Shorts unter der Hose. Die habe ich zwölf Jahre angezogen, bis sie mein wichtigstes Körperteil nicht mehr verdeckt hat. Außerdem esse ich vorher immer das Gleiche. Mein Sohn Tom hat mir einen Stein geschenkt, den ich immer in der Hosentasche habe. Seitdem haben wir nicht mehr verloren.“ Dirk Wißel, Trainer VfB Speldorf

Die Schuldfrage "Heute Morgen stand ich vor dem Spiegel und überlegte, ob ich mich nun - wie Montag - rasieren sollte oder eher nicht? Das 54er-Trikot ist raus gelegt, die gleiche Hose ebenfalls und der Platz sollte heute Abend im “Freibeuter” auch so ziemlich identisch sein. Nur rasiert habe ich mich nicht! Sollte ich es noch tun? Was ist, wenn wir heute verlieren? War ich dann schuld…?" Ben Redelings, Autor und VfL-Bochum-Fan

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