Die neueste Ergebniskrise des FC Schalke 04 ist auch ein Ergebnis der Torflaute von Simon Terodde. Seit 411 Pflichtspielminuten und vier Liga-Spielen ist der Torjäger vom Dienst außer Betrieb. Den letzten seiner elf Saisontreffer erzielte er beim 3:0 gegen den FC Ingolstadt Anfang Oktober. Dabei ist es nicht so, dass Terodde reihenweise beste Chancen liegen lässt. Er bekommt sie derzeit schlicht und einfach nicht mehr. Zumindest nicht die, die er machen muss.
Und die Halbchancen macht er im Moment nicht rein. Aber auch diese kann man in den letzten Spielen mit der Lupe suchen. Beim der Auswärtsniederlage beim 1. FC Heidenheim hatte er genau eine Torchance. Gegen Darmstadt 98 hatte er eine Möglichkeit zu Beginn des Spiels einen Treffer zu erzielen, als Thomas Isherwood in Teroddes Schuss noch den Körper reingestellt bekommt und eine nach 67 Minuten, als Darmstadts Torwart Marcel Schuhen glänzend reagiert. Einmal segelte der Bocholter zudem an einer Flanke knapp vorbei. Das war es mehr oder weniger.
Den Rest des Spiels gegen Darmstadt war der zusammen mit Dieter Schatzschneider mit jeweils 153 Toren beste Zweitligastürmer aller Zeiten damit beschäftigt, vor Schatzschneiders Augen Bälle festzumachen, mit dem Rücken zum Tor anzunehmen, im Idealfall weiterzuleiten und sich irgendwie ins Spiel zu bringen.
Fußball ist so schön, wenn man gewinnt und zwei Tore schießt! Gleichzeitig so ätzend, wenn man 2-3 Chancen vergibt und ein Heimspiel verliert!
Simon Terodde
Noch bleibt der 33-Jährige ruhig, schreibt auf Instagram selbstkritisch: „Fußball ist so schön, wenn man gewinnt und zwei Tore schießt! Gleichzeitig so ätzend, wenn man 2-3 Chancen vergibt und ein Heimspiel verliert!“ Dazu forderte er: „Kritik annehmen und stärker zurückkommen.“
Er ist Torjäger, er hat den Anspruch zu treffen. Und dann ist natürlich klar, dass er dann auch diesem Anspruch in jedem Spiel gerecht werden möchte
Dimitrios Grammozis
Terodde wartet nun aber auch schon einen Monat auf den nächsten Treffer, der ihn dann auch zum alleinigen Rekordhalter in der 2.Liga machen würde. „Ich glaube, es geht ihm gar nicht um irgendwelche Rekorde oder so etwas“, meint Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis. „Sondern er ist Torjäger, er hat den Anspruch zu treffen. Und dann ist natürlich klar, dass er dann auch diesem Anspruch in jedem Spiel gerecht werden möchte.“
Grammozis befürchtet aber nicht, dass Terodde zu sehr ins Grübeln kommt. „Aber er ist erfahren genug, um das auch gut einschätzen zu können.“ Dass Terodde wieder besser in Szene gesetzt werden muss, um seine Sicherheit im Abschluss zum Wohl der Mannschaft wieder einbringen zu können, weiß Grammozis aber auch. Nur auf Thomas Ouwejan zu setzen, der Terodde dann bedient, ist einfach für einen Aufstiegskandidaten zu eindimensional.
Aber wie soll das künftig gelingen, Teroddes Stärken wieder mehr zu nutzen? „Wir müssen natürlich auch noch mehr schauen, wie wir in diese torgefährliche Bereiche reinspielen. Ich finde, wir haben uns gegen Darmstadt zu sehr in Ballbesitz verloren. Das müssen wir einfach besser machen in den nächsten Spielen“, sagt Grammozis.