„Das ist eine Phase, die für uns alle brutal schwierig ist“, bringt es RWO-Coach Kaya auf den Punkt. Besonders der Jugendfußball ist von der aktuellen Situation stark betroffen. Die Talente mussten schon im letzten Jahr die Saison frühzeitig abbrechen und machten in dieser Saison nur drei Spiele. Außerdem drückt die derzeitige Situation auf die Stimmung und erzeugt ein Motivationsproblem. Aktuell trainieren die Oberhausener in Kleingruppen: „Der Rest darf nur einzeln trainieren oder Laufeinheiten machen“, erklärt der 41-Jährige die ungewohnte Situation beim Training. Trotzdem stellt Kaya klar: „Es ist schön mit den Jungs zusammen zu sein und auf andere Gedanken zu kommen.“
Ohne Spielpraxis zu den Senioren
Die Lage ist dennoch ernst. Talente, die ein gutes Jahr ihrer Ausbildung verpasst haben, werden es schwer haben: „Der 2002er-Jahrgang wurde in dieser und auch in der letzten Saison bestraft durch die Situation. Wir versuchen die Jungs im Oberliga-Bereich unterzubekommen. Vielleicht werden es auch zwei oder drei Jungs in die erste Mannschaft schaffen“, gibt der U19-Trainer einen Ausblick.
Das Ziel sei es, einen möglichst „vernünftigen Start“ im Seniorenbereich für die Spieler zu erreichen. Die Bemühungen des Vereins sind allerdings wohl nur die Grundlage. Was die Talente dann daraus machen liegt bei ihnen selbst: „Vielleicht werden einige sogar sagen, dass sie keine Lust mehr auf Fußball haben. Andere werden sich mit dem Amateurbereich zufrieden geben und vielleicht über Umwege in den bezahlten Fußball reinkommen. Das ist auch eine Charakterfrage.“
Der Blick nach vorn
Die Planungen für die neue Saison stehen kurz vor dem Abschluss. Aus dem jüngeren Jahrgang 2004 werden viele neue Gesichter zur Mannschaft stoßen, um sich zu beweisen. Auch im Jahrgang 2003 erwartet Kaya keine größeren Veränderungen oder Abgänge mehr. Die junge Truppe hält er dennoch für konkurrenzfähig: „Es wird ein interessanter Jahrgang. Es spricht sich rum, dass wir auch mit schwierigen Spielern gut arbeiten. Das ist unser Ass im Ärmel. Die Mannschaft hat die Qualität nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben und unter die ersten acht zu kommen.“
Autor: Benedikt Kaninski