Platz vier, acht Punkte Rückstand auf Platz eins, dazu das Aus in den Champions-League-Play-offs. Gemessen an den Ansprüchen, die Juventus Turin hat, ist es eine Saison zum Vergessen.
Die Coppa Italia sollte Abhilfe schaffen. Ein Heimspiel gegen das seit elf Spielen sieglose Kellerkind FC Empoli erschien doch eine mehr als lösbare Aufgabe zu sein. Doch sie war es nicht.
Mit dem ehemaligen Schalker Weston McKennie in der Startelf zwang Empoli Juve ins Elfmeterschießen. McKennie kam nicht zum Zug. Dafür verschossen seine Teamkollegen Kenan Yildiz und Dušan Vlahović, sodass Juventus Turin tatsächlich mit 3:5 in der Gesamtabrechnung ausscheiden sollte.
Die italienischen Medien stürzten sich auf diese Blamage und auch Trainer Thiago Motta redete im Anschluss Klartext. "Ich schäme mich für das, was meine Mannschaft heute gemacht hat. So aufzutreten, mit so einer Einstellung, ist nicht akzeptabel. Niemand kann sagen, dass er alles gegeben hat. Ich habe noch nie eins meiner Teams so spielen sehen, wie wir es in der ersten Halbzeit gemacht haben."
Eine Abrechnung des einstigen Mittelfeldspielers. McKennie, sein etwas offensiveres Pendant, spielte übrigens durch.
McKennie kam vom FC Schalke 04
Im Jahr 2021 hatte er sich den Italienern angeschlossen. Gegen eine stattliche Ablösesumme von 21,9 Millionen Euro kehrte er Schalke 04 den Rücken. Zuvor hatte Juve McKennie bereits für eine Saison geliehen und weitere 4,5 Millionen Euro nach Gelsenkirchen überwiesen.
McKennie ist im Jahr 2016 aus der Dallas Academy zum FC Schalke 04 gekommen. Aus der U19 schaffte er schnell den Sprung zu den Profis, war dort Stammkraft. Bis zu seiner Turin-Leihe im September 2020 stand der US-Amerikaner 91-mal für die erste Mannschaft der Königsblauen auf dem Feld, erzielte 16 Tore und gab 17 Vorlagen.
Während Schalke in der zweiten Liga eher um den Klassenerhalt statt um den Aufstieg kämpft, kämpft McKennie in Italien um den Wiedereinzug in die Königsklasse. Und das wird schwer genug. Sein Vertrag läuft noch bis zum 30. Juni 2026.