„Aber Rassismus ist nicht weg, wir dürfen Rassismus nicht ignorieren“, sagte der 19-Jährige in einem Interview der „WAZ“ (Donnerstag). Er gehört wie BVB-Juwel Youssoufa Moukoko zur neuen Generation schwarzer Fußballer und habe das Gefühl, dass es beim Thema Diskriminierung zwar besser geworden sei. Allerdings erlebte Knauff mit, wie Moukoko Anfang der Saison in der U19 im Derby gegen Schalke „übel beleidigt“ wurde.
Der Angreifer spielte in dieser Saison erst für die zweite Mannschaft von Dortmund in der Regionalliga, ehe ihn Trainer Edin Terzic („Er ist ein Super-Trainer“) zweimal in die Startelf im Champions-League-Viertelfinale gegen Manchester City (1:2, 1:2) berief. In der Bundesliga erzielte er den entscheidenden Treffer beim 3:2-Sieg im April gegen den VfB Stuttgart, muss nun aber wieder zuschauen.
„Ich bin ein junger Spieler, und da ist es normal, dass ich nicht immer spiele. Es hat ein wenig gedauert, die letzten Wochen zu verarbeiten. Aber im Nachhinein blicke ich mit einem guten Gefühl zurück. Ich hatte tolle Erlebnisse, die ich nicht vergessen werde. Das nimmt mir keiner mehr“, sagte Knauff, der die Einsätze in der Regionalliga West, hier steht der BVB II vor dem Aufstieg in die 3. Liga, als Hilfe bezeichnete: "Ja, denn das ist noch mal etwas ganz anderes. In der Jugend messe ich mich mit Gleichaltrigen. In der zweiten Mannschaft habe ich manchmal gegen Spieler gespielt, die zehn Jahre älter waren. Das ist eine ganz andere Härte, die vielen Einsätze haben mir sehr weitergeholfen. Außerdem spielen wir eine außergewöhnliche Saison. Ich hoffe, wir steigen in die 3. Liga auf."
Und dann geht der Blick noch weiter nach vorne: Er glaubt daran, sich dauerhaft beim BVB durchsetzen zu können: „Ansonsten würde ich nicht bei Borussia Dortmund spielen. Die letzten Wochen machen Lust auf mehr.“ Sein Vertrag läuft bis 30. Juni 2023. „Ich bin hier glücklich. Ich möchte in der nächsten Saison so viel wie möglich spielen. Und dann muss ich schauen, wie es läuft. Im Optimalfall bleibe ich lange im Verein“, sagte Knauff. dpa