Dem KFC Uerdingen läuft so langsam, aber sicher die Zeit davon. Weil Interimscoach Stefan Reisinger über keine Fußballlehrer-Lizenz verfügt, darf er den Drittliga-Klub nur noch bis zum 4. Mai betreuen. „Das ist extrem unglücklich“, sagte Reisinger in der Rheinischen Post (RP). Der gebürtige Landshuter wollte bereits in der vergangenen Saison an einem Lehrgang des DFB teilnehmen, erhielt aber keinen Platz.
Ein Hintertürchen gäbe es allerdings: Der DFB könnte in Reisingers Fall eine Sondergenehmigung für den KFC ausstellen. Dazu müssten die Krefelder jedoch erstmal einen entsprechenden Antrag beim Verband einreichen. Ob der Klub die nötigen Schritte eingeleitet hat, ist nicht bekannt – auch Reisinger betonte: „Das weiß ich nicht!“
Trainerposition beim KFC Uerdingen – drei Szenarien denkbar:
Als Notlösung könnte offenbar der ehemalige Coach Daniel Steuernagel zum KFC zurückkehren. Wie die Rheinische Post berichtet, gibt es insgesamt drei Szenarien, was die Trainerposition bei den Blau-Roten betrifft:
Szenario 1: Sollte Stefan Reisinger eine Sondergenehmigung vom DFB erhalten, bleibt er wohl bis zum Saisonende Trainer in Uerdingen.
Szenario 2: Klappt das nicht, soll erneut Daniel Steuernagel Trainer werden, Reisinger würde wieder als Teamchef agieren. Diese Konstellation gab es schon mal – von Oktober 2019 bis März 2020: Mit Steuernagel als Coach holte der KFC im Schnitt 1,63 Punkte pro Spiel (acht Siege, zwei Remis, sechs Niederlagen).
Szenario 3: Das dritte Szenario wäre das wohl skurrilste von allen: Laut RP-Informationen könnte Reisinger wieder Teamchef werden. Für die letzten Saisonspiele soll dann ein Fußballlehrer aus Armenien offiziell als Cheftrainer übernehmen. Seit einigen Monaten ist die armenische Noah Gruppe Geldgeber der Krefelder.
Dresden-Spiel wohl noch mit Reisinger
Wie die RP berichtet, sei eine Steuernagel-Rückkehr nach Uerdingen am wahrscheinlichsten. Noch bleiben dem KFC ein paar Tage Zeit, bis sie eine Lösung präsentieren müssen. Spätestens nach dem Spiel gegen Dynamo Dresden am kommenden Samstag (1. Mai, 14 Uhr) sollten sich die Verantwortlichen aber einig sein. Denn Fakt ist: Die sportliche Existenz der Blau-Roten ist aufgrund des drohenden Drittliga-Abstiegs massiv gefährdet. Will heißen: Solch eine wichtige Entscheidung muss gut durchdacht sein.