Zurück in die Zukunft: Mit Ex-Coach Markus Weinzierl will Fußball-Bundesligist FC Augsburg an bessere Zeiten anknüpfen und den drohenden Abstieg unbedingt noch vermeiden. Der 46-Jährige, der zwischen 2012 und 2016 die erfolgreichste Ära des FCA geprägt und den Klub sogar in den Europapokal geführt hatte, soll in den letzten drei Saisonspielen die Wende schaffen. Er tritt nach Informationen mehrerer Medien die Nachfolge von Heiko Herrlich (49) an, den der FCA nach der jüngsten Talfahrt am Montag entließ.
Weinzierl hatte zuletzt bei Schalke 04 und beim VfB Stuttgart glücklos gearbeitet und war jeweils beurlaubt worden. Kurioserweise hatte der VfB Weinzierl am 20. April 2019 nach einem 0:6 in Augsburg freigestellt. Seitdem ist er ohne Job.
Weinzierl muss die verunsicherte Augsburger Mannschaft im Saisonendspurt schnellstmöglich auf Kurs bringen. Der FCA hatte kürzlich noch neun Punkte vor den Abstiegsrängen gelegen, doch nach nur einem Zähler aus den vergangenen vier Spielen ist der Vorsprung auf den Relegationsplatz auf vier Punkte geschrumpft.
Das 2:3 am Freitag gegen den 1. FC Köln nach einer desolaten ersten Hälfte war der Tiefpunkt der jüngsten Entwicklung. Manager Stefan Reuter, Präsident Klaus Hofmann und Geschäftsführer Michael Ströll sahen sich nach Beratungen am Wochenende nun gezwungen, die Notbremse zu ziehen.
Herrlich hatte das Amt erst vor einem Jahr von Martin Schmidt übernommen und den Klassenerhalt nach der Corona-Zwangspause geschafft. Die von Reuter geforderte spielerische Entwicklung blieb unter Herrlich jedoch aus. Mit seiner „Zahnpasta-Affäre“, als er gegen die Quarantäne-Maßnahmen verstieß und seinen Einstand verpasste, hatte der frühere Torjäger schon einen unglücklichen Start in Augsburg.
An Weinzierl hat der FCA dagegen gute Erinnerungen. In der Saison 2013/2014 wurde der gebürtige Straubinger von der Vereinigung der Vertragsfußballspieler sogar vor Pep Guardiola und Jürgen Klopp zum besten Trainer gewählt. Mit Platz fünf ein Jahr darauf und dem erstmaligen Einzug in die Europa League setzte sich Weinzierl bei den bayerischen Schwaben ein Denkmal, ehe er 2016 den Klub in Richtung Schalke verließ.
Bei der Trennung war es auch zu Dissonanzen mit Reuter gekommen. Die sollen aber längst ausgeräumt sein. sid