Zu Beginn der mittlerweile abgebrochenen Serie der Regionalliga Nordost sah es für den FC Energie Cottbus düster aus. 2019 aus der 3. Liga abgestiegen, erwischte der tiefgefallene Ex-Bundesligist in seiner zweiten Viertligasaison in Folge einen Fehlstart sondergleichen. Von den ersten fünf Spielen verlor der aufstiegswillige Traditionsklub vier, Coach Sebastian Abt musste daraufhin seinen Hut nehmen. Sein Nachfolger Dirk Lottner stabilisierte die Lausitzer merklich - und wird den Verein doch zum Sommer verlassen.
Das gaben die Cottbusser nach dem 1:1 in einem Testspiel gegen die VSG Altglienicke bekannt. Demnach seien die Zielsetzungen, die gemeinsam mit Lottner nach dessen Verpflichtung im vergangenen Oktober getätigt wurden, nicht mehr vereinbar mit dem durch die Corona-Pandemie neu eingeschlagenen Kurs des Vereins. Wie "transfermarkt.de" berichtet, habe der im Dezember angetretene Präsident Sebastian Lemke die Transferpolitik seines Vorgängers kritisiert und sehe nun vor, einen Sparkurs zu fahren.
Lottner, der die Information der Trennung direkt nach dem Test gegen die VSG an seine Mannschaft weitergab, wird also zum Ende der Saison gehen. Unter seiner Leitung holte Energie wettbewerbsübergreifend in neun Spielen 18 Punkte - ein Schnitt von zwei Zählern pro Partie. Zum Zeitpunkt des Abbruchs der Spielzeit, [article=518860]der den Aufstieg von Viktoria Berlin in die 3. Liga bedeutete[/article], belegte Cottbus mit 18 Zählern Platz neun.
2019: Unverständnis für Lottner-Rauswurf in Saarbrücken
Für Aufsehen und Unverständnis hatte Ende 2019 Lottners Entlassung beim damaligen Südwest-Regionalligisten 1.FC Saarbrücken gesorgt - die Saarländer hatten gerade den 1.FC Köln, bei dem Lottner sowohl als Spieler als auch als Trainer verschiedener Jugendmannschaften eine Vergangenheit hat, aus dem DFB-Pokal gekegelt und führten auch die Ligatabelle überzeugend an. Doch dann kassierte der FCS die dritte Saisonniederlage im 19. Spiel gegen den Dritten Steinbach - und Lottner wurde entlassen. Die Begründung damals: Die jüngste Entwicklung und die Auftritte des Teams passten nicht mehr.
Lottner, der sich danach überraschend fair verhielt, trainierte in seiner Laufbahn als Coach zuvor die U17 und die U21 des 1.FC Köln sowie Hansa Rostock. Bei den FC-Profis saß er auch bereits als Co-Trainer auf der Bank. In seiner Spielerkarriere lief der 49-Jährige neben Fortuna Köln, Bayer Leverkusen und den Geißböcken auch für den MSV Duisburg auf: Zwischen 2004 und 2006 kickte er an der Wedau. Mit den Zebras, für die der variable Mittelfeldmann 42 Pflichtspiele bestritt, stieg er 2005 in die Bundesliga auf.