Es waren hässliche Szenen, die sich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch an der Arena des FC Schalke 04 abspielten. Nachdem 500 bis 600 Personen sich am Stadion versammelt hatten, um die Mannschaft nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga zur Rede zu stellen, eskalierte die Situation. Es kam zu Jagdszenen auf Spieler sowie körperliche Attacken auf Verantwortliche.
In einer Medienrunde am Donnerstag sprachen nun Schalkes Sportlicher Leiter Peter Knäbel und Teammanager Gerald Asamoah zum ersten Mal über die Vorfälle. Dabei hieß es, dass sich ein großer Teil der Fans illegal Zutritt zum Stadiongelände verschaffen hatte. Dennoch entschied sich der Schalke-Tross, das Gespräch und die Konfrontation zu suchen. „Die Nähe zu den Fans war immer ein Teil von Schalke“, sagte Asamoah. „Als wir in die Arena eingefahren sind, haben wir dann noch die Polizei gesehen – das hat uns zusätzlich Sicherheit gegeben. Und in der ersten Minute, nachdem wir ausgestiegen sind, hatte ich keine Angst.“
"So etwas kenne ich nicht von Schalke"
Zunächst hielt ein Fan eine emotionale Ansprache Richtung des Teams. Irgendwann sei die Stimmung jedoch gekippt - der genaue Auslöser könne nicht mehr richtig nachverfolgt werden. Die Bilder der Eskalation beschäftigen den 42-Jährigen noch immer - und er fand anschauliche Worte: „Mir geht’s immer noch nicht gut“, sagte er. „Es war eine harte Situation. So etwas kenne ich nicht von Schalke. Mir bleiben zwei Bilder in Erinnerung: Ein Mitarbeiter liegt auf dem Boden und wird getreten. Und die Angst in Buyos Augen werde ich nicht vergessen.“ Mit "Buyo" ist Schalkes Co-Trainer Mike Büskens gemeint.
Klar ist: Die Geschehnisse sollen in den kommenden Tagen noch einmal mit der Gelsenkirchener Polizei vernünftig aufgearbeitet werden. Am Mittwoch und Donnerstag bekamen die Schalker Profis frei. Da das für das kommende Wochenende angesetzte Spiel gegen Hertha BSC aufgrund der Quarantäne der Berliner verschoben wurde, hat Schalke ein spielfreies Wochenende vor sich.