Die Medienrunde vor dem Spiel gehörte wie gewohnt Pavel Dotchev. Auch das Vorgespräch bei Magenta Sport konnte der 55-Jährige noch mitnehmen. 30 Minuten vor Anpfiff durfte der Deutsch-Bulgare dann aber aufgrund seiner Gelbsperre keinen Einfluss mehr nehmen. Von nun an folgte die Mannschaft ganz den Anweisungen von Philipp Klug. Ein neues Gefühl für den A-Lizenz-Inhaber, der 2015 zunächst drei Jahre als Spielanalyst bei den Zebras arbeitete. Seit 2018 ist er als Co-Trainer im Boot.
Als Gino Lettieri nach der Entlassung von Torsten Lieberknecht Mitte November bei Türkgücü München noch nicht sofort übernehmen durfte, bekam Marvin Compper noch die Cheftrainer-Rolle für einen Tag zugesprochen. Ob an der Seitenlinie oder vor der Kamera: Klug legte für sein junges Alter am Dienstagabend einen in allen Belangen souveränen Auftritt hin. „Es war sehr aufregend und eine schöne und wichtige Erfahrung für mich in einem heißen Spiel“, sagte der 28-Jährige, der gemeinsam mit Dotchev vor dem so wichtigen Abstiegskrimi die etatmäßige Abwehrzentrale umbauen musste.
Schmidt wird gegen Wiesbaden zurückkehren
Durch die Sperre von Dominik Schmidt galt es, die Innenverteidigerposition neben Vincent Gembalies gegen Kaiserslautern neu zu besetzen. „Es war eine schwierige Entscheidung“, wusste Klug. Neben Tobias Fleckstein wäre auch Dominic Volkmer eine Option gewesen. Der Sommerneuzugang aus Jena ist nach seiner Verletzung zwar wieder voll im Training, einen minimalen Rückstand hat er jedoch noch aufzuholen.
Was letztlich für den eigentlichen Außenverteidiger Joshua Bitter sprach: „Wir wollten Geschwindigkeit in den Lauterer Umschaltmomenten verteidigen. Josh ist mit seiner Aggressivität und Kopfballstärke ein sehr dynamischer Spieler“, erklärte Klug. Als sicher gilt, dass Schmidt im Auswärtsspiel beim SV Wehen Wiesbaden am Sonntag wieder in die Viererkette zurückkehren wird. Und Dotchev wird künftig wohl auch besser aufpassen, um nicht wieder 90 Minuten von der Tribüne aus zuschauen zu müssen.