Dass sich Justin Eilers in der 3. Liga besonders wohl fühlt, ist ein offenes Geheimnis. Mit dem Wechsel nach Dresden begann 2014 die wohl erfolgreichste Zeit seiner bisherigen Karriere. Zwei Jahre später schoss er Dynamo als Torschützenkönig zum Drittligameister. Die Bundesliga lockte den Stürmer, der bei Werder Bremen 2016 einen Dreijahresvertrag unterschrieb. Doch statt gegen Bayern, Dortmund oder Schalke kam Eilers nur in der Zweitvertretung zum Einsatz, nachdem er sich schon damals mit viel Verletzungspech herumplagte.
Der 32-Jährige zog weiter. Nach einer Station in Griechenland folgte ein kurzzeitiges Engagement bei den Sportfreunden Lotte. Im Juli 2019 wurde er vereinslos, musste kurze Zeit sogar Privatinsolvenz anmelden. Der Tiefpunkt. Knapp zwei Jahre später befindet sich der Angreifer wieder auf einem guten Weg. Dabei konnte Eilers auch in Verl wegen langwieriger muskulärer Probleme anfangs nicht wie gewünscht mithelfen. Seit Ende Februar ist er bei 100 Prozent und bekam von seinem Trainer Guerino Capretti regelmäßig das Vertrauen geschenkt. Eilers zahlte es zurück, steuerte seitdem drei Treffer bei und kommt seiner Form aus alten Tagen wieder Stück für Stück näher.
Capretti schwärmt von seinem Stürmer
Bei der 1:2-Niederlage gegen den MSV Duisburg stand der 32-Jährige beim Sportclub erstmals die kompletten 90 Minuten auf dem Platz und erzielte kurz nach dem Seitenwechsel per Kopf den zwischenzeitlichen Ausgleich. Auch wenn es für den offensivstarken Aufsteiger am Samstag nicht zu etwas Zählbarem reichte, machte vor allem Eilers positiv auf sich aufmerksam. „Er ist ein Fuchs, der immer den Weg in die Tiefe sucht und oft zwei bis drei Schritte voraus denkt. Er ist handlungsschnell und hat den Torinstinkt“, lobte ihn Capretti, für den Eilers dank seines mittlerweile guten Fitnesszustands mehr als nur ein Lichtblick ist.
Auch eine Doppelspitze mit Zlatko Janjic, der gegen seinen Ex-Klub von der Bank kam, könnte sich der Trainer künftig sehr gut vorstellen. Der 39-Jährige lässt bekanntlich gerne schnellen Offensivfußball spielen. Zwar läuft der Vertrag des gebürtigen Braunschweigers zum 30. Juni aus, allerdings besteht die Option auf weitere zwölf Monate. Für den SC Verl könnte Eilers in der 3. Liga noch sehr wertvoll werden.