Drei dürre Zeilen reichten, dann war das Thema Xabi Alonso bei Borussia Mönchengladbach endgültig erledigt. „Ich möchte in diesem Projekt weiter wachsen“, wurde der einstige Welt- und Europameister am Freitag in einer knappen Mitteilung des spanischen Erstligisten Real Sociedad zitiert. So kurz die Verkündung der Verlängerung mit Alonso bis 2022 war, so klar war die Botschaft nach Deutschland.
Denn was sich schon angedeutet hatte, ist nun beschlossene Sache: Der einstige Welt- und Europameister Alonso trainiert weiter die zweite Mannschaft von San Sebastian in der dritten spanischen Liga - und eben nicht die Borussia. Laut der Zeitung Marca lag dem Basken zwar „ein sehr attraktives Angebot“ aus Deutschland vor. Doch von der am Montag von mehreren Medien bereits als perfekt gemeldeten Zusammenarbeit waren beide Seiten (zu) weit entfernt.
Und so geht Eberls Suche weiter. Bislang hat sich der Gladbacher Sportdirektor kaum in die Karten blicken lassen, konsequent keinen einzigen Namen kommentiert. Als jüngst im Aktuellen Sportstudio des ZDF hinter ihm eine Liste mit Kandidaten angezeigt wurde, drehte Eberl sich nicht einmal um.
Und so sind die gehandelten Namen für die Nachfolge von Marco Rose seit Wochen dieselben. Frankfurts Adi Hütter und Wolfsburgs Oliver Glasner sind vom Tisch, dafür geistern Jesse Marsch von Red Bull Salzburg und Gerardo Seoane vom Schweizer Meister Young Boys Bern weiter durch die Gerüchteküche, Erik ten Hag von Ajax Amsterdam sowieso. Doch am Ende könnte es eben auch ein Trainer werden, den derzeit niemand auf dem Zettel hat. Xabi Alonso wäre so einer gewesen.
Eberl selbst hatte schon Mitte März erklärt, bei seiner Suche weit vorangeschritten zu sein. „Ich habe in den letzten drei Wochen viele gute Gespräche geführt, ich bin auf einem guten Weg. Wir hatten eine Kandidatenauswahl, und langsam geht unser Fokus auf die Zielgerade“, sagte der Borussia-Macher - und erfreute sich anschließend an den weiter sprießenden Spekulationen.
Den Markt habe er ohnehin stets im Blick, betonte Eberl. „Wir fangen ja nicht erst an, wenn ein Trainer entlassen wird oder wie in unserem Fall die Entscheidung fällt, woanders hinzugehen“, sagte Eberl: „Sobald ein neuer Trainer da ist, fangen wir an, auch weiter Trainer zu scouten und zu beobachten, um Eindrücke zu bekommen.“
Welche Liste die Scouts da erstellt haben, bleibt weiter unklar. Der Name Xabi Alonso steht seit Freitag jedenfalls nicht mehr darauf. sid