[article=516605]Schon zu Beginn der Woche verdichteten sich die Anzeichen[/article], dass in der Regionalliga Nordost in dieser Saison nicht mehr Fußball gespielt werden wird. Der Berliner Senat hatte die Freigabe für den Spielbetrieb aufgrund zu hoher Inzidenzwerte zurückgezogen. Die Problematik: Gegenwärtig sind im Klassement gleich sieben Klubs aus der Hauptstadt vertreten.
Für die Berliner Vereine steht das Ausweichen in ein anderes Bundesland aufgrund zu hoher Kosten nicht zur Debatte, was demzufolge nun für einen endgültigen Abbruch der bereits seit November unterbrochenen Saison spricht. Dies wurde auf einer Video-Konferenz am Mittwoch nochmals durch die Tatsache untermauert, dass sich alle Vereine der betroffenen Liga für einen Abbruch der Spielzeit aussprachen. Den offiziellen Beschluss hierzu wird das Präsidium des nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV) am 16. April treffen.
Die Zustimmung des Verbandes gilt als Formsache, was gleichzeitig am grünen Tisch dazu führen könnte, dass Viktoria Berlin als Tabellenführer durch das Präsidium zum Aufsteiger in die 3. Liga ernannt wird. Auch für diesen Aspekt stimmten die 20 Klubs einheitlich. In elf gespielten Partien gab der Primus bis zur Corona-Unterbrechung keinen Zähler ab und rangiert mit acht Punkten Vorsprung vor der VSG Altglienicke, die die gleiche Anzahl an Spielen absolviert hat, auf Platz eins.
Viktoria-Umzug in eine andere Spielstätte?
Indes geht man bei der Viktoria bereits jetzt davon aus, zum Aufsteiger erklärt zu werden. Sportchef Rocco Teichmann äußerte bereits gegenüber dem MDR, dass es aus Sicht des Verbandes "fatal" wäre, "den Aufsteiger nicht zu benennen". "Wir stehen auf Platz eins und es wird keine Mannschaft geben, die einen besseren Koeffizienten haben wird. Deswegen wollen wir den Schritt in die 3. Liga gehen", ließ Teichmann verlauten.
Dementsprechend hat der Hauptstadt-Klub die notwendigen Lizenzunterlagen bereits beim DFB eingereicht. Jedoch verfügt die Viktoria über keine drittligataugliche Spielstätte. Das heimische Terrain der Berliner, das Stadion Lichterfelde, ist mit 4.500 Zuschauerplätzen zu klein.
Dies hat zur Konsequenz, dass die Viktoria in eine andere Spielstätte umziehen müsste - wahrscheinlich außerhalb von Berlin. Weil das Olympiastadion (Hertha BSC) und die Alte Försterei (Union Berlin) wohl zu teuer sind und auch andere Berliner Stadien derzeit mangels Drittligatauglichkeit keine Option darstellen, habe der Verein laut Teichmann diesbezüglich bereits Absprachen mit dem DFB getroffen. Der Suchradius nach einer neuen Spielstätte sei bereits auf Brandenburg ausgeweitet.
In der Nordost-Staffel soll es außerdem keine Absteiger geben. Die Entscheidung über mögliche Aufsteiger aus der Oberliga steht noch in den Sternen. Die Regionalligen Nord und Bayern sollen demnächst fortgesetzt werden, um den Teilnehmer an den Playoffs aus beiden Staffeln zu erspielen.