Riesen-Wirbel um Heiko Vogel! Im Rahmen des Regionalliga-Spiels zwischen Borussia Mönchengladbach II und dem SV Bergisch Gladbach (2:1) hatte sich der Trainer der Fohlen-Elf gegenüber Schiedsrichter Marcel Benkhoff und seinen Assistentinnen Vanessa Arlt und Nadine Westerhoff „unsportlich“ verhalten. So schrieb es zumindest der Westdeutsche Fußballverbands (WDFV), der Vogel eine Geldstrafe in Höhe von 1.500 Euro sowie ein Innenraum-Verbot für zwei Meisterschaftsspiele aufbrummte. Auch wurde dem 45-Jährigen als „Strafe“ auferlegt, sechs Trainingseinheiten einer Frauen- oder Mädchenmannschaft zu leiten. [article=515820]Dieses Urteil[/article] flog dem Verband jetzt um die Ohren.
In einem offenen Brief an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) zeigten sich die Spielerinnen der 1. und 2. Frauen-Bundesligen entrüstet: „Uns stellt sich die Frage, wie das Trainieren eines Frauen- oder Mädchenteams als Strafe festgelegt werden kann. […] Es ist ebenso keine Wertschätzung, wenn man zum Ausgleich für ein solches unsportliches Verhalten anbietet, für ein paar Stunden eine Frauenmannschaft zu trainieren. Dieses Urteil diskriminiert alle Frauen im Sport und speziell im Fußball“, heißt es in dem Schreiben.
Vogel soll nach dem Abpfiff der besagten Regionalliga-Partie in Richtung der Schiedsrichter-Assistentin Vanessa Arlt wörtlich gesagt haben, „Frauen haben auf dem Fußballplatz einfach absolut nichts zu suchen“. Das bestätigte Arlt gegenüber den Westfälischen Nachrichten. „Wir fordern [den DFB] auf, als höchste Institution des deutschen Fußballs, dazu Stellung zu beziehen und aktiv zu werden! Wir alle fühlen uns beleidigt, diskriminiert und lächerlich gemacht“, heißt es in dem Brief weiter.
Inzwischen hat sich auch der WDFV in Person von Vizepräsident Gundolf Walaschewski zu Wort gemeldet. „Diskriminierung hat weder im Fußball noch in der Gesellschaft Platz“, wird Walaschewski auf der Homepage des Verbands zitiert. Und weiter: „Dazu bekennt sich auch der WDFV und mit ihm die Fußballfamilie in Nordrhein-Westfalen ausdrücklich. Das bedeutet konkret: Null Toleranz gegen sexuelle Diskriminierung und null Toleranz gegen Diskriminierung generell. Zudem ist es unsere Pflicht, dass wir uns schützend vor unsere Schiedsrichter*innen stellen. Deshalb ist es dem Präsidium wichtig, dass das Geschehen rund um das betreffende Spiel und die Äußerungen des Fußball-Lehrers Heiko Vogel lückenlos aufgearbeitet und [durch das Verbandsgericht] geprüft werden.“