Für Dennis Grote war das Spiel gegen Holstein Kiel bereits sein 19. Auftritt im prestigeträchtigen DFB-Pokal-Wettbewerb. In einem Viertelfinale stand der Routinier aber zuvor noch nicht. Mit seinen ehemaligen Vereinen VfL Bochum, MSV Duisburg, Preußen Münster und Chemnitzer FC war jeweils spätestens im Achtelfinale Schluss. In dieser Pokal-Saison war für den 34-Jährigen alles anders.
Durch drei Siege gegen Arminia Bielefeld (1:0), Fortuna Düsseldorf (3:2) und Bayer 04 Leverkusen (2:1, nach Verlängerung) konnte sich Rot-Weiss Essen für das DFB-Pokal-Viertelfinale qualifizieren – zum ersten Mal seit 27 Jahren. Damals schafften die Essener den Sprung ins Finale und zogen erst gegen Werder Bremen (1:3) den Kürzeren. Am Mittwochabend platzte der Traum vom großen Finale in Berlin. In einem offenen Spiel unterlag RWE dem Zweitliga-Spitzenteam Holstein Kiel mit 0:3 (0:2).
Grote über Schiedsrichter-Aussage: “Hat mir gesagt, dass es ein klarer Elfmeter war“
Der Gast präsentierte sich sehr effektiv und hatte in der 26. Minute Glück mit der Strafstoß-Entscheidung von Schiedsrichter Markus Schmidt. Dennis Grote soll Finn Porath gefoult haben. Während der Elfmeterpfiff auf den ersten Blick richtig erschien, wurde bei einer genauen Begutachtung der Szene deutlich, dass Porath ohne einen Kontakt von Grote zu Boden ging.
Der Video-Assistent Robert Hartmann griff jedoch nicht ein. Dass es den Strafstoß, den Alexander Mühling souverän zur Kieler Führung verwandelte, nicht hätte geben dürfen, wurde dem RWE-Leader erst nach dem Abpfiff bewusst. „Wenn ich das sehe, muss ich sagen, dass er eher in mich hineinrutscht. Heutzutage ist es leider so, dass selbst solche Kontakte anscheinend für einen Elfmeter ausreichen. Der Schiedsrichter hat mir gesagt, dass es ein klarer Elfmeter war und mir die Gelbe Karte gezeigt", erklärte Grote.
Essens Quarterback: “Das wird uns nicht aus der Bahn werfen“
Für den Regionalligisten ist das große Pokalmärchen seit Mittwochabend vorbei. Bereits am Sonntag (14 Uhr) kehrt der Liga-Alltag wieder ein: Dann empfängt die Elf von Trainer Christian Neidhart den Tabellenvierten Fortuna Köln. Nach der ersten Saisonniederlage am vergangenen Freitag bei Fortuna Düsseldorf II (0:3), möchte der ambitionierte Viertligist die passende Reaktion zeigen. Grote bleibt nach dem Pokal-Aus zuversichtlich: „Das wird uns nicht aus der Bahn werfen. Wir konzentrieren uns jetzt auf die Liga. Dort geht es in den nächsten Wochen Schlag auf Schlag.“
RWE-Torjäger Simon Engelmann ist ebenfalls positiv gestimmt für die anstehenden Spiele: „Ich glaube, dass wir eine super Pokalserie gespielt haben und auch in der Liga sind wir super drauf. Das können wir mitnehmen. Wir haben Selbstvertrauen und wollen am Wochenende wieder einen Sieg einfahren.“
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