Nach zwei Scorerpunkten und einem wichtigen Punktgewinn könnte sich jeder Spieler mit breiter Brust der Presse stellen. Pascale Talarski ist aber nicht jeder. Grinsend, aber gleichzeitig etwas unsicher stand der offensive Mittelfeldmann des VfB Homberg nach dem Spiel vor der Kabine. Und das, obwohl er fast eigenmächtig den Punkt gegen ein starkes Rot-Weiß Oberhausen geholt hatte.
Die Unsicherheit des Ex-Oberhauseners rührte auf der einen Seite daher, dass er sich nicht viel aus Ego-Gehabe macht. Auf der anderen Seite aber sicher auch, weil er gerade duschen wollte und so nur im Handtuch bekleidet Rede und Antwort stehen musste.
Auf und ab gegen RWO
Die Partie des 27. Spieltags in der Regionalliga West war eine Achterbahnfahrt für die Homberger. Erst die frühe Führung, dann gaben Sie diese innerhalb von 20 Minuten aus der Hand, nur um dann 20 Minuten vor Schluss wieder auszugleichen. „Wir haben eine gute zweite Halbzeit gespielt. Das war ein Mentalitätsspiel. Gegen so eine starke und reife Oberhausener Mannschaft kann ich bei meinen Spielern nicht meckern“, fasste VfB-Trainer Sunay Acar das Spiel zusammen.
Ganz besonders bei Talarski nicht. Durch seinen Instinkt spritzte er beim 1:0 bei einem Pass von RWO-Keeper Robin Benz dazwischen, beim 2:2 zirkelte er eine passgenaue Ecke auf den Kopf von Danny Rankl.
Talarski bleibt bescheiden - Trainer Acar schwärmt
Als er auf die zwei Scorerpunkte und die tolle Leistung angesprochen wurde, drehte er sich leicht weg und verzog das Gesicht. Es war ihm unangenehm, fast schon schämte er sich dafür: „Da sind noch andere zehn Spieler auf dem Platz, die mir den Rücken freihalten. Nur deswegen kann ich meine Leistung so bringen.“
Bescheidenheit ist eine Tugend. Auf die Frage, warum Talarski so wichtig für Homberg ist, wollte er keine Antwort geben und verwies auf die Auskunft von Trainer Acar.
Diese gab der Coach auch prompt: „Pascale ist sehr wichtig für unser Team, weil er eine Art Straßenfußballer oder Instiktfußballer ist. Er ist ein begnadeter Fußballer, der unserem Spiel viel Kreativität gibt. So jemanden brauchen wir auch.“
Zu Beginn der Saison haderte der 27-Jährige mit fehlender Fitness, konnte selten ein paar Spiele hintereinander bestreiten. Zum jetzigen Zeitpunkt der Saison ist er fester Bestandteil der Startelf. Pascale Talarski schenkt den Hombergern im Abstiegskampf eine Eigenschaft, die in der Regionalliga besonders in den Niederungen der Tabelle schwer zu finden ist: Flair.