Bei der Betrachtung der jüngeren DFB-Pokal-Historie von Rot-Weiss Essen sticht neben dem Aufeinandertreffen mit Bundesligist Bayer 04 Leverkusen am Dienstag nur lediglich ein weiteres Achtelfinale heraus. Das Kunststück, mehr als zwei Runden zu überstehen, gelang RWE zuletzt in der Saison 2007/08.
Während die Partie gegen den damals ebenfalls noch etablierten Bundesligisten Hamburger SV mit 0:3 verloren ging, rechnen sich Christian Neidhart und seine Mannschaft gegen die Werkself einen erfolgreicheren Ausgang aus. Die Hansestädter erwiesen sich zum damaligen Zeitpunkt durch Tore von Rafael van der Vaart, Piotr Trochowski und Ivica Olic als mindestens eine Nummer zu groß.
Eine Spielzeit darauf wartete bereits in der ersten Runde eine noch speziellere Partie gegen einen Bundesligisten auf die Essener. Beim Ruhrgebiet-Schlager gegen Borussia Dortmund (1:3) besiegelten Tamas Hajnal, Florian Kringe und Nelson Valdez das vorzeitige Ausscheiden, nachdem Stefan Lorenz für den zwischenzeitlichen Ausgleich (1:1) gesorgt hatte.
Auch ein Jahr später musste RWE nach einem Auftaktsieg über Union Berlin (6:5 n. E.) mit einem anderen Hauptstadt-Klub und Erstligisten Vorlieb nehmen. Mit der Berliner Hertha war es ein ebenfalls ungleiches Aufeinandertreffen (0:3).
Zweitligisten müssen gegen RWE zittern
Im Rückblick auf die DFB-Pokal-Bilanz von RWE fällt merklich auf, dass Zweitligisten im Duell mit Essen häufig am Rande der Niederlage wandelten. Die Neuauflage des Duells mit den Eisernen in der ersten Runde der Saison 2012/13 ging für RWE nur knapp mit 0:1 nach Verlängerung verloren.
Auch Fortuna Düsseldorf konnte sich 2015/16 nur im Elfmeterschießen (3:1) gegen den Regionalligisten durchsetzen. Wiederum ein Jahr darauf wäre Rot-Weiss beinahe der Coup gegen Arminia Bielefeld gelungen. Die Ostwestfalen hatten mit 7:6 in der Elfer-Lotterie trotzdem die Nase vorn.
Dritte Pokal-Sensation gegen Leverkusen?
2017/18 gastierte Borussia Mönchengladbach in Runde eins des Pokals im RWE-Stadion. Das Team, welches von Sven Demandt auf den Rasen geschickt wurde, lieferte der Mannschaft von Dieter Hecking einen Kampf auf Biegen und Brechen. Bis zur 79. Minute lag RWE durch ein Tor von Kapitän Benjamin Baier in Führung. Jonas Hofmann und Raffael beendeten die Essener Träume auf ein Weiterkommen jedoch jäh.
Nachdem RWE zwei Jahre nicht die Berechtigung hatte, am Wettbewerb teilzunehmen, nahm Christian Neidhart mit dem aktuellen Tabellenzweiten der Regionalliga West im September 2020 neuen Anlauf. Ein Treffer von Simon Engelmann reichte gegen Bundesligist Arminia Bielefeld zur Revanche und bedeutete das Aufeinandertreffen mit Zweitligist Fortuna Düsseldorf in Runde zwei.
Torjäger Engelmann hatte die Weichen für Essen früh auf Sieg gestellt (15.), doch Rouwen Hennings glich in der 36. Minute aus. Marco Kehl-Gómez konnte die Führung noch vor der Halbzeit (39.) wiederherstellen. In einer rassigen Schlussphase baute Oguzhan Kefkir den Vorsprung zunächst aus (70.). Die Fortuna kam in Person von Hennings lediglich noch zum späten Anschlusstreffer, was für Neidhart und Co. gleichzeitig die Sensation perfekt machte und RWE die Partie gegen Bayer Leverkusen am Dienstag (18:30 Uhr) bescherte.
Die letzten zehn Pokal-Partien von RWE im Überblick
2007/08: Rot-Weiss Essen - Hamburger SV 0:3
2008/09: Rot-Weiss Essen - Borussia Dortmund 1:3
2011/12: Rot-Weiss Essen - Union Berlin 6:5 n. E.
Rot-Weiss Essen - Hertha BSC 0:3
2012/13: Rot-Weiss Essen - Union Berlin 0:1 n. V.
2015/16: Rot-Weiss Essen - Fortuna Düsseldorf 1:3 n. E.
2016/17: Rot Weiss Essen - Arminia Bielefeld 6:7 n. E.
2017/18: Rot-Weiss Essen - Bor. M'gladbach 1:2
2020/21: Rot-Weiss Essen - Arminia Bielefeld 1:0
Rot Weiss Essen - Fortuna Düsseldorf 3:2