Fatih Candan ist in der Regionalliga West ein erfahrener Stürmer. In 151 Partien erzielte er 56 Tore und bereitete 17 Treffer vor. Auch in der Regionalliga Südwest war der 31-Jährige ein erfolgreicher Angreifer (60 Spiele, 18 Tore, neun Vorlagen). Seit 2019 steht er bei der U23 des FC Schalke 04 unter Vertrag und ist seit dieser Saison Kapitän.
RevierSport hat mit Fatih Candan (31) über den bisherigen Saisonverlauf, seine Rolle als Kapitän und Matthew Hoppe gesprochen:
Fatih Candan, die Mannschaft spielt bislang in der Regionalliga eine ordentliche Rolle. Würden Sie das so unterschreiben? Ja, die Hinrunde haben wir ordentlich absolviert. Leider muss man dazu sagen, dass wir in einigen Spielen nicht die nötige Kaltschnäuzigkeit gezeigt haben, sodass wir in der Tabelle insgesamt besser dastehen könnten. Es ist ein Lernprozess in der U23 und wir arbeiten hart daran, dass das in der Rückrunde besser wird.
Während Ihre Mannschaft auswärts zu den besten Teams der Liga gehört, haben Sie zuhause noch Verbesserungspotenzial. Wie erklären Sie sich den Unterschied? Das stimmt, auswärts sind wir momentan deutlich stärker als zuhause. Wir haben in unseren Heimspielen zwar auch guten Fußball gezeigt, aber die Punkte einfach liegen lassen. Das Ziel muss ganz klar sein, dass wir das neue Parkstadion zu einer Festung machen.
Sie haben bislang drei Tore geschossen, alle drei in den letzten fünf Spielen. Sind Sie zufrieden mit Ihren bisher erbrachten Leistungen?
Als Stürmer will man immer so viele Tore wie möglich schießen. Zu Beginn der Hinrunde kam ich meistens über die rechte Außenbahn, was eigentlich nicht meine Position ist. Das habe ich aber akzeptiert und für das Team mein Bestmögliches gegeben. Zuletzt wurde ich vorne im Sturmzentrum eingesetzt und konnte der Mannschaft mit Toren helfen. Leider habe ich ein paar Chancen ausgelassen, deswegen hätten es insgesamt mehr Treffer sein können. Mit Luca Schuler haben wir einen guten, jungen Stürmer, der gefördert werden und demnach viel Spielpraxis sammeln muss - genauso wie andere Offensivtalente. Es wurde vor Saisonbeginn mit dem Trainer-Team besprochen, dass ich meistens als Ersatzspieler reinkommen werde. Es passt also alles. Ich bin glücklich auf Schalke.
Sie sind mit 31 Jahren deutlich älter als der Durchschnitt des Teams und Kapitän. Macht es Ihnen Spaß, mit vielen jungen Leuten zusammenzuspielen und wie nehmen Sie die Kapitänsrolle wahr? Ich wurde als erfahrener Spieler geholt, um die jungen Leute zu unterstützen, da ich mich in der Regionalliga West bestens auskenne. Es ist natürlich nicht immer einfach mit den „jungen Wilden“ heutzutage (lacht). Aber falls mal einer aus der Reihe tanzt, dann ziehen wir die Zügel natürlich an und bremsen den einen oder anderen. Ich denke, dass wir das schon ganz gut im Griff haben und muss sagen: es macht mir schon sehr viel Spaß, ich lache viel mit den Jungs. Als der Trainer mir mitteilte, dass ich der Kapitän sein solle, war ich erstmal sprachlos. Ich habe sofort zugestimmt, da es für mich nochmal ein neues Kapitel in meiner Karriere bedeutet. Mit der Rolle als Ersatzspieler und trotzdem gleichzeitig Kapitän zu sein, wurde mir gezeigt, dass ich wichtig für das Team bin. Das ist ein schönes Gefühl. Ich versuche, meine Rolle bestmöglich zu erfüllen und alles umzusetzen.
Ihr Mitspieler Matthew Hoppe ist aktuell bei den Profis und hat dort schon fünf Tore erzielt. Wie sehr freuen Sie sich für ihn und schielen Sie vielleicht auch noch nach oben? In der Türkei haben Sie bereits in der 1. Liga gespielt. Matthew ist ein feiner, zurückhaltender Junge, mit dem ich mich auch privat gut verstehe. Er ist ein super Beispiel dafür, wie schnell es im Fußball gehen kann. Jeder Nachwuchsspieler sollte sich ihn als Beispiel nehmen und immer hart an sich arbeiten. Wenn man gebraucht wird, muss man abliefern und da sein! Natürlich gehört auch eine enorme Portion Glück dazu, aber er hat dieses Glück voll genutzt. Ich wünsche ihm, dass er seinen Weg weiter erfolgreich bestreitet. Mein Fokus liegt vollkommen auf der U23. Ich möchte den Jungs dabei helfen, den Sprung in den Profibereich zu schaffen. In der vergangenen Saison gab es einige Verletzte bei den Profis, weshalb ich dort ein paar Einheiten absolviert hatte - das war natürlich ein schönes Erlebnis. Meinen Kindheitstraum habe ich mir allerdings schon in der Türkei erfüllt, als ich (für Karabükspor, Anmerkung der Redaktion) gegen Galatasaray in Istanbul mein Startelfdebüt über 90 Minuten gegeben habe.