Wie und ob es in den nächsten Monaten mit dem Amateursport weitergeht, ist kaum zu prognostizieren. Im Fokus vom TuS Haltern am See steht aber vielmehr die langfristige Entwicklung. So verlängerte der Verein aus Westfalen den Vertrag von Trainer Timo Ostdorf um weitere zwei Jahre bis 2023.
Dieser spürt dadurch den „Rückhalt des Vereins und die Unterstützung, weiterhin auf junge Leute setzen zu dürfen.“ Auch derbe Niederlagen, wie das 0:5 in Kaan-Marienborn, lassen den Coach nicht an seinem Konzept zweifeln. „Nach so einem radikalen Umbruch ist es normal, dass man auch mal in der Höhe verliert. Wir versuchen den Jungs das Gefühl zu geben, dass sie Fehler machen können und dürfen.“
Das „[article=509260]Bilbao-Konzept[/article]“ sucht in Deutschland seinesgleichen. Mit dem Zusammenhalt und der Identifikation mit der Region könnte dieses Schema auch in Zukunft ansprechend für junge Spieler sein. Da einheimische Talente in der aktuellen Situation kaum auf hohe Gehälter bei anderen Vereinen bauen können, könnte dies die Chance für den TuS sein. „Wir können in dieser Hinsicht eine attraktive Alternative darstellen und vielversprechenden Fußballern helfen, ihre persönlichen Ziele zu erreichen. Uns ist klar, dass 19- oder 20-jährige Spieler nicht ihre gesamte Laufbahn in Haltern bleiben. Wenn sich jemand zu Höherem berufen fühlt, können wir ihm die Tür öffnen. Durchgehen muss er jedoch selber“, erklärt Ostdorf.
Hilfestellung durch den Ex-Schalke-Spieler Benedikt Höwedes
Ein weiteres Argument liefert mit Sicherheit auch ein prominentes Teammitglied. Benedikt Höwedes, ausgestattet mit einer Vita von 240 Bundesliga- und 46 Champions-League-Spielen, ist sportlicher Berater des TuS Haltern. Außerdem mischt er auch in den Trainingseinheiten auf dem Platz munter mit.
Ostdorf sieht darin einen Gewinn für seine Jungs. „Benny ist ein wichtiger Ansprechpartner, sowohl auf als auch neben dem Platz. Er schnappt sich immer wieder Spieler, um ihnen wichtige Hilfestellungen zu geben und hat dadurch natürlich aufgrund seiner Erfahrung einen hohen Stellenwert für das Team.“
Gut möglich also, dass der Verein mit seiner besonderen Herangehensweise eine große Chance für talentierte „Local-Player“ bietet.
Autor: Lukas Block