20 Spiele, fünf Siege, zehn Unentschieden, fünf Niederlagen, 25 Punkte, 29:29 Tore: Der SC Wiedenbrück ist als Tabellenelfter der beste Aufsteiger der Regionalliga West und ein richtig unbequemer Gegner für die Konkurrenz. Das wollen die Schützlinge von Trainer Daniel Brinkmann auch am Samstag sein. Dann ist der Tabellenführer Rot-Weiss Essen im Jahnstadion zu Gast.
"Wir wissen um die Stärke von RWE. Wir wissen, dass sie einen tollen Lauf haben. Aber wir werden uns nicht verstecken und versuchen unser Ding durchzuziehen. Wir pressen den Gegner schon gerne, haben Tempowechsel in unserem Spiel und wollen grundsätzlich jeden Gegner nerven - auch Essen", sagt Brinkmann (34).
Dass Wiedenbrück "nerven" kann, davon konnte sich Rot-Weiss Essen bereits am 1. Spieltag überzeugen. 1:1 endete das Spiel zwischen dem Meisterschaftsfavoriten und dem Aufsteiger. Dass Essen zur Saison-Halbzeit auf Platz eins steht, verwundert Ex-Profi Brinkmann, der einst unter RWE-Boss und dem damaligen Arminia-Geschäftsführer Marcus Uhlig in Bielefeld spielte, überhaupt nicht: "In Essen passt seit geraumer Zeit sehr viel. Auch Marcus Uhlig, mein alter Bekannter aus Bielefelder Zeiten, hat da einen großen Anteil am Aufschwung. Auch wenn es für die Regionalliga schade wäre, gönne ich Essen den Aufstieg. Ich bin nicht der Erste und Letzte, wenn ich sage, dass dieser Verein mit seinen Möglichkeiten nach oben gehört.
Brinkmann ergänzt aber auch: "Aktuell spielen sie noch in der Regionalliga und da geht es für uns um drei Punkte. Wir wollen, wie schon im Hinspiel, mutig auftreten und uns wieder etwas Zählbares verdienen."
Für Wiedenbrück geht es weiter um den Klassenerhalt
Dass RWE am Ende der Saison auch oben stehen wird, davon ist Brinkmann, der 142 Mal in der 2. und 15 Mal in der 1. Bundesliga auflief, überzeugt. Er sieht die Essener besser als die Dortmunder aufgestellt. "Sie treten konstanter und ruhiger als der BVB II auf. Sie haben auch diese Unterschiedsspieler wie Simon Engelmann. Diese Spieler können dann auch ein 1:0 oder 2:1 über die Zeit bringen", sagt Brinkmann.
Für seine eigene Mannschaft gilt es frühzeitig den Klassenerhalt perfekt zu machen. Aktuell stehen die Wiedenbrücker sieben Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz, den der Wuppertaler SV belegt. Aber auch Brinkmann weiß, dass die Rückrunde für den SC Wiedenbrück wohl härter wird. "Uns unterschätzt keiner mehr. Das war in der Hinrunde vielleicht noch etwas anders. Wir werden weiter hart arbeiten müssen, um unser Ziel Klassenerhalt zu erreichen. Dafür benötigen wir eine ähnlich gute Runde wie es die Hinserie war", betont der Wiedenbrücker Coach.
Beckhoff geht erst im Sommer
Dabei kann Brinkmann in der zweiten Saisonhälfte weiter auf die Dienste von Phil Beckhoff setzen. Der 20-Jährige, der in 20 Einsätzen neun Buden erzielte und der beste Wiedenbrücker Torschütze ist, wird nicht - [article=509038]wie von RevierSport zuerst berichtet[/article] - in diesem Winter, sondern erst im kommenden Sommer, zur Saison 2021/2022, zu Borussia Mönchengladbach II wechseln.