Ausgangslage: Nach dem 2:0-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg wollte Borussia Dortmund am Samstagabend bei RB Leipzig den zweiten Dreier in Folge eintüten, um den Anschluss an die oberen Tabellenplätze zu wahren. Doch der BVB war gewarnt: Die Elf von Trainer Julian Nagelsmann war vor der Partie seit acht Bundesligaspielen in Folge ungeschlagen – und konnte nach dem Patzer der Bayern (2:3 gegen Gladbach) mit einem Sieg gegen die Schwarz-Gelben den Sprung an die Tabellenspitze schaffen.
RB-Dominanz vs. BVB-Kompaktheit: Leipzig begann dominant und ließ den Ball gut durch die eigenen Reihen zirkulieren. Klare Torchancen konnten sich die Gastgeber in der Anfangsphase aber nicht herausspielen – auch weil die BVB-Defensive sehr kompakt verteidigte.
Witsel-Schock: Die Borussia brauchte eine gute halbe Stunde, um in ihr Spiel hinein zu finden. Dann musste sie aber den Verlust ihres Mittelfeld-Denkers Axel Witsel verzeichnen: Der Belgier hatte sich bei einem Antritt vertreten, für ihn ging es nicht weiter. Emre Can ersetzte ihn. Das tat dem Dortmunder Spiel aber keinen Abbruch. In der Folge wurde die Terzic-Elf aktiver und setzte erste Duftmarken in der Offensive. Richtig gefährlich wurde es aber nicht. Zur Pause stand auf beiden Seiten die Null.
Sancho eiskalt: Rund zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff war der Tor-Bann dann aber gebrochen. Erling Haaland setzte sich auf der rechten Außenbahn gut durch und flankte anschließend von der Grundlinie flach ins Zentrum zu Marco Reus, der den Ball per Hacke zu Jadon Sancho weiterleitete. Der Engländer ließ sich allein am zweiten Pfosten nicht zweimal bitten und vollendete humorlos ins linke untere Eck (55. Minute).
Haaland und Olmo im Alu-Pech: Der BVB erarbeitete sich in der Folge ein optisches Übergewicht und drückte auf den zweiten Treffer. Der wäre um ein Haar gelungen, doch RB-Keeper Peter Gulacsi konnte einen Gewaltschuss von Haaland noch an die Querlatte lenken (65.). Wenig später knallte das Leder wieder ans Aluminium, diesmal aber auf der anderen Seite – Dani Olmo hatte Roman Bürki schon geschlagen, scheiterte aber am linken Pfosten (67.).
Haaland veredelt Dortmunder Zucker-Angriffe: Es war ein kleiner Vorgeschmack für den Schlussakt. Denn in den letzten 20 Minuten der Partie schalteten beide Teams nochmal ein paar Gänge hoch. Die Borussia kombinierte schnell und flüssig – und belohnte sich mit dem 2:0: Nach einer butterweichen Sancho-Flanke wuchtete Haaland die Kugel per Kopf ins Netz (71.). Gut fünf Minuten vor dem Schlusspfiff war es dann wieder der Norweger, der nach einem sensationellen Schnittstellenpass von Reus Leipzigs Torhüter Gulacsi umkurvte und zum 3:0 einschoss (84.). Sörloths Anschlusstreffer in der 90. Minute war am Ende nur noch Ergebnis-Kosmetik.
Fazit: Für den BVB war es der zweite Sieg im zweiten Spiel 2021 und drei ganz wichtige Zähler, um den Anschluss an die oberen Tabellenplätze zu wahren. Überragender Mann war Stürmer-Star Erling Haaland, der das erste Tor einleitete und anschließend den Doppelpack schnürte. Für das Team von Trainer Terzic geht es am kommenden Samstag (15:30 Uhr) gegen Mainz 05 weiter. Leipzig, das aufgrund der Niederlage den Sprung an die Tabellenspitze verpasste, ist zur selben Zeit beim VfL Wolfsburg gefordert.
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