Beim RSV Meinerzhagen hat man die Lobeshymnen vor dem ersten Spieltag der Saison 2020/21 in der Oberliga Westfalen nüchtern zur Kenntnis genommen. Hatten viele die Blau-Weißen als Top-Favorit auf dem Zettel, ist die Mannschaft von Coach Mutlu Demir bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Für den Trainer selbst besteht deshalb jedoch kein Anlass, in akute Panik zu verfallen.
"Wir haben die Favoritenrolle von Anfang an gerne angenommen. Klar sind wir gerade etwas von der Spitze weg, aber es sind auch erst acht Spiele gespielt", ordnet Demir den bisherigen Saisonverlauf ein. Mit 15 Punkten haben die Sauerländer aktuell zehn Zähler Rückstand auf Platz eins. Hierbei weist Demir darauf hin, dass viele Mannschaften sich nun besser auf die offensive Spielweise seines Teams eingestellt hätten.
In Meinerzhagen ist eine offensive DNA für Demir der Schlüssel zum Erfolg, auch wenn die Ausrichtung häufig viel Kraft kostet. "Ich will den Jungs keinen Vorwurf machen. Wir hatten mit dem Westfalenpokal und dem DFB-Pokal zusätzlich ein sehr straffes Programm", nimmt der Trainer seine Mannschaft in Schutz. Das ändere trotzdem nichts an der Zielsetzung, jedes Spiel mit "unbedingtem Siegeswillen" anzugehen.
Demir hofft auf eine Lösung im Verbund
Hinsichtlich der Wiederaufnahme des Spielbetriebs gibt Demir zu Bedenken, dass man sich jetzt im Verbund um Lösungen kümmern sollte. "Meine Mannschaft vermisst den grünen Rasen unter den Stollen. Trotzdem plädieren wir beim RSV absolut nicht für Schnellschüsse", so der 46-Jährige. Der Entscheid über den Restart in der Oberliga Westfallen solle demnach "fair und sinnvoll" ausfallen.
Demir selbst muss sein Team derweil nicht täglich auffordern, die Fitness nicht aus den Augen zu verlieren. "Das machen die Spieler größtenteils in Eigenregie, weil sie vernünftig sind und man sich auf sie verlassen kann", hegt der Coach keine Zweifel. "Jeder hat den absoluten Anspruch an sich selbst, fit zu sein", so der Übungsleiter.
