Elf Spiele, 22 Punkte: Fortuna Düsseldorf II rangiert aktuell auf Platz vier der Regionalliga West und gehört zweifelsohne zu den besten Mannschaften in der Liga. 24 Tore schoss die Fortuna bereits. Das ist gemeinsam mit Fortuna Köln und Borussia Dortmund II (beide mit ebenfalls je 24 Treffern) Liga-Bestwert. Bei nur sechs Gegentoren ist nur Alemannia Aachen(5) besser als die Fortuna. Doch die Aachener haben auch erst acht Spiele absolviert.
"Wir leisten eine unheimlich gute Defensivarbeit. Die wenigen Gegentore und Torchancen, die der Gegner bekommt, machen es uns vorne natürlich auch einfacher", nennt Stürmer Steffen Meuer das Erfolgsrezept der Fortuna-Reserve.
Der 20-Jährige selbst ist mit seinen sechs Treffern in acht Einsätzen auch ein Erfolgsgarant für den tollen Lauf der Mannschaft von Trainer Nico Michaty. Im Sommer kam der Mann aus Montabaur von den Sportfreunden Eisbachtal nach Düsseldorf. Hier hatte er in 65 Spielen 33 Mal getroffen und sich für einen Vertrag in Düsseldorf empfohlen. Obwohl Meuer noch nie in einem Nachwuchsleistungszentrum und nie höher als der Oberliga spielte, glaubte er immer an seine Chance. "Wenn man viel Spielzeit erhält und viele Tore macht, dann kann man auch in der Oberliga auf sich aufmerksam machen. Das war immer mein Ziel", sagt er.
Große Umstellung für Meuer: Plötzlich wird jeden Tag trainiert - Lob vom Trainer
Obwohl der Angreifer in Eisbachtal nur dreimal in der Woche trainierte, konnte er sich schnell an die Anforderungen bei Fortuna Düsseldorf umstellen und gewöhnen. "Es war durchaus eine Umstellung für Kopf und Körper. Aber das ging schnell. Das hätte ich auch nicht so erwartet", erzählt er. Auch Nico Michaty ist von Meuer begeistert: "Steffen hat eine sehr, sehr erfreuliche Entwicklung genommen. Er hat eine gute Technik, einen guten Torabschluss und was auch wichtig ist, einen tollen Charakter. Die Zusammenarbeit macht Spaß und ich bin gespannt, wie sich der Junge noch weiterentwickelt."
Normalerweise heißt es, dass die U23 der Düsseldorfer sich nur weiterentwickeln und den Klassenerhalt schaffen will. Doch in dieser Saison ist für die Fortuna weitaus mehr drin, als "nur" der Ligaerhalt. "Ich hatte nach meinem Wechsel schon den Eindruck, dass das eine gute Mannschaft ist. Wir sind wirklich sehr stabil und stark. Mal schauen, was da noch geht", sagt Meuer.
Für ihn persönlich soll es nach oben gehen. Mit gerade einmal 20 Jahren hat er auch allen Grund zu träumen. "Klar, schiele ich zu den Profis hoch. Aber zunächst einmal muss man heute konstant Leistungen unten bringen, um mal eine Chance zu erhalten. Mein Ziel ist auf jeden Fall der Profifußball. Davon träume ich schon als kleiner Junge", sagt der Fan von Borussia Dortmund. "Dem BVB drücke ich schon seit Kindesbeinen die Daumen. Seit dieser Saison aber natürlich auch der Fortuna", betont Meuer, der Marco Reus als sein Vorbild nennt.
Acht Tore nach sechs Spielen: Meuer ist Essens Simon Engelmann (acht Saisontreffer) auf den Fersen. Eine bestimmte Torquote hat sich der quirlige, torgefährliche Angreifer aber nicht gesetzt. "Ich hätte doch nie erwartet, dass es so gut losgeht. Da muss ich mich auch bei der Mannschaft bedanken. Mir wurden einige Buden super aufgelegt. Das Zusammenspiel klappt. Ich hoffe, dass es für uns weiter so gut laufen wird. Wenn es als Mannschaft läuft, dann sieht auch jeder persönlich gut aus", weiß Meuer.