Nicht weniger als insgesamt 18 Neuzugänge schmücken das Kader-Ensemble der Union aus Nettetal seit der diesjährigen Sommerpause. Nach den lehrreichen Erfahrungen der letzten Jahre wares vor allem Trainer Andreas Schwan und seinem Team wichtig, das Aufgebot größtenteils mit jungen Fußballern aus der Region zu versehen. Bei den Blau-Gelben sind sich die Verantwortlichen trotz allem Optimismus auch des Risikos bewusst, welches eine solch junge Mannschaft mit sich bringt.
„Wir wollen mit Jungs arbeiten, die dazulernen möchten und zudem heiß auf diese Liga sind“, charakterisiert Schwan das Nettetaler Anforderungsprofil. Der Teamchef ist sich auch aufgrund des glücklichen Verbleibs im Klassement – der Verein war am Ende der letzten Saison eigentlich sportlich abgestiegen – darüber im Klaren, dass die Trauben in diesem Jahr für seine Mannschaft sehr hoch hängen.
„Machen wir uns nichts vor: Wenn die Corona-Umstände nicht gewesen wären, würden wir wieder in der Landesliga spielen. Wir sehen das einfach als Geschenk“, gesteht Schwan ehrlich ein. Vor diesem Hintergrund spricht der Coach beim aktuellen Tabellenplatz 16 (elf Spiele, zehn Punkte) von einem „sehr akzeptablen“ Zwischenergebnis.
Union Nettetal: Mit Leidenschaft zum Laufen und Pressen zum Erfolg
Die Mannschaft mit einem Altersdurchschnitt von 21,4 Jahren habe sich trotz mangelnder Erfahrung „beachtlich“ mit den gegenwärtigen Gegnern gemessen. „An guten Tagen können wir es auch Top-Teams sehr schwer machen“, erklärt der Übungsleiter. Dabei sei ein Ansatz, der grundsätzlich über die „hohe Leidenschaft zum Laufen und Pressen“ komme oftmals der Schlüssel zum Erfolg. Jedoch sei auch attraktives Mitspielen bei der Union eine durchaus gefragte Tugend.
Aufgrund der „ausgeglichenen Qualität“ aller Teams garantiere eine gute Leistung leider nicht immer zugleich auch den Gewinn von Zählbarem. Dass Beharrlichkeit und Fleiß jedoch oft belohnt werden, konnte Schwan beim jüngsten Niederrhein-Pokal-Auftritt in Firscheln beobachten. Gegen den gleichnamigen VfR setzte man sich in der Verlängerung am Ende „verdient“ mit 4:2 durch und freut sich in diesem Wettbewerb auf die nächste Runde.
Derweil erwartet Schwan den Wiederbeginn der Saison im laufenden Kalenderjahr nicht mehr. Ohnehin gestalte sich der aufgeblähte Spielplan, d. h. die Realisation von Hin- und Rückrunde als „beinahe nicht machbares Unterfangen“. In Nettetal geht man mit der Situation jedoch vergleichsweise entspannt um. „Was sollen wir auch sonst machen? Ich hoffen einfach, dass wir irgendwann endlich wieder spielen können und am Ende zu einem fairen Gesamtergebnis kommen“, spielt der Union-Trainer auf eine hoffentlich aussagekräftige Abschlusstabelle im kommenden Sommer an.
Autor: Philipp Kappenstein