Durchschnittlich 2,2 Punkte holte die SSVg Velbert aus den bisherigen zehn Partien in der Oberliga Niederrhein. Was sich zunächst nach allem Grund zur Freude anhört, ist angesichts der hohen Zielsetzung des Vereins bisher nicht mehr als die reine Pflicht. Nach einem vielversprechenden fünften Platz in der Saison 2019/20 gab das Trainerteam um Chefcoach Marcus John während der kurzen Vorbereitung auf die aktuelle Spielzeit das klare Aufstiegsziel aus. Im Zuge der gegenwärtigen Saisonunterbrechung findet sich die SSVg auf einem vorläufig akzeptablen zweiten Tabellenplatz wieder, hat jedoch sechs Punkte Rückstand auf den Liga-Primus aus Bocholt.
Im Hinblick auf die restliche Anzahl an Spielen weiß Übungsleiter John die bisherigen Ergebnisse realistisch einzuschätzen. „Wir haben meiner Ansicht nach schon gegen vier Teams gespielt, die zu den Top-Mannschaften der Klasse gehören. Deshalb sind die 22 Punkte bislang nicht schlecht, aber wir werden uns trotzdem noch verbessern müssen“, gibt der Coach die klare Marschroute für die Zukunft vor. „Das Tückische in diesem Jahr ist, dass potenzielle Abstiegskandidaten der vergangenen Saison enorm dazugelernt haben. Die Spiele gegen Niederwenigern und Nettetal waren unfassbar eng“, ist sich John der Ausgeglichenheit der Liga bewusst. Alles in allem mache der gesamte Kader seine Aufgabe bisher jedoch „wirklich gut“.
Ausfälle von Ülker und Duschke schmerzen
Mit der Personallage zeigt sich der Coach zum bisherigen Zeitpunkt weitestgehend zufrieden. „Natürlich brauchen wir nicht darüber zu streiten, dass uns die Ausfälle von Hasan Ülker und Tristan Duschke schon schmerzen. Gerade bei Tristan war es nach vier Spielen extrem ärgerlich, weil die Defensive gerade mit ihm sehr eingespielt war“, gesteht der 46-Jährige ehrlich ein. Allerdings habe man auch mit Offensiv-Routinier Jesse Weißenfels (kam im Sommer vom SV Waldhof Mannheim) eine „namhafte Verstärkung“ dazu gewonnen, dessen Sturmqualitäten (bislang sieben Tore) der Mannschaft zu Stabilität verhelfen.
Indes prognostiziert John eine Saison, die noch von so manchem Widerstand geprägt sein werde. „Wie alle anderen, bekommen wir dies selbstverständlich auch jetzt wieder mit voller Breitseite zu spüren“, stellt der Trainer fest. Natürlich haben die Verantwortlichen den Spielern Trainingspläne für die eigenen vier Wände mitgegeben, „aber wenn wir ehrlich sind, lässt sich die Belastung für ein Fußballspiel damit nicht simulieren“, konstatiert der Ex-Profi. Abschließend verdeutlicht John dennoch: „Trotz allem arbeiten wir bei der SSVg alle für ein Ziel, die Spieler sind sich der hohen Eigenverantwortung bewusst und werden sich auch in dieser Zeit nicht auf die faule Haut legen."
Autor: Philipp Kappenstein