Er möchte eine neue Chance. Im neuen Umfeld, in einer anderen Liga, in einem anderen Stadion, in einem anderen Trikot. Nach dreieinhalb Jahren beim FC Schalke 04 wechselte Stürmer Guido Burgstaller zum Zweitligisten FC St. Pauli. Nun möchte der 31-Jährige die Spielpause in der 2. Fußball-Bundesliga zum Kennenlernen seiner neuen Mitspieler nutzen. „Ich will mich über die Trainingseinheiten möglichst schnell integrieren“, sagte der Stürmer, der am vergangenen Mittwoch aus Gelsenkirchen zum Kiezclub gewechselt war. Dort hat der Österreicher einen Vertrag bis 2023 unterschrieben. Über die Ablösemodalitäten vereinbarten beide Vereine Stillschweigen. Beim FC St. Pauli soll er die Lücke schließen, die die transferierten Torjäger Henk Veerman (SC Heerenveen) und Dimitrios Diamantakos (Hajduk Split) hinterlassen haben.
Burgstaller bestritt seit 2017 insgesamt 119 Pflichtspiele (32 Tore/13 Vorlagen) für Schalke. Zuvor stand er zwei Jahre beim 1. FC Nürnberg in der 2. Liga unter Vertrag und machte 70 Pflichtspiele (34/12). Obwohl dem 25-maligen Austria-Auswahlakteur (2/1) in der vergangenen Saison kein einziger Bundesliga-Treffer gelang, will er sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. „Ich habe in der Vergangenheit immer meine Tore gemacht, im Vorjahr leider nicht. Ich werde den Kopf deshalb nicht in den Sand stecken und probieren, hier möglichst erfolgreich Fußball zu spielen“, sagte der Kärntner.
Burgstaller hofft auf Startelf-Debüt
Nach dem 30-Minuten-Einsatz im Spiel beim SV Sandhausen (0:1) hofft er auf sein Startelf-Debüt am 19. Oktober, wenn ausgerechnet Nürnberg im Millerntor-Stadion antritt. „Es ist immer eine besondere Sache gegen einen Ex-Klub, wenn man wie ich da zwei erfolgreiche Jahre hatte“, betonte Burgstaller. „Ich hoffe, dass Nürnberg mit null Punkten nach Hause fährt und wir drei Punkte hierbehalten.“
Bei der Wahl seines neuen Klubs war es dem 31-Jährigen wichtig, bei einem „besonderen Verein“ zu spielen, wie er sagt. „Traditionsvereine sind mir sehr wichtig“, erklärte er. „Und St. Pauli ist da eine ganz große Nummer. Hier wollte ich schon immer mal kicken.“ Grund für den Wechsel nach Hamburg waren für Burgstaller in erster Linie die mageren Spielanteile auf Schalke. „Die letzten Jahre waren für mich keine glückliche Situation“, sagte er. „Im Herbst habe ich noch viele Spiele gemacht, aber leider kein Tor geschossen. Im Kalenderjahr 2020 habe ich dann kaum noch gespielt und es war sehr schwierig für mich.“