40 Spiele müssen die Mannschaften in der kommenden Saison in der Oberliga Westfalen bestreiten. Für Stefan Trevisi, Trainer des TuS Erndtebrück, ist das eindeutig zu viel. „Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, wie einige Trainer, die ja auch in der Verantwortung für ihre Spieler stehen, für so eine hohe Anzahl an Spielen stimmen können“, meint der 45-Jährige. „Das wird für viele Mannschaften richtig hart, wenn man dann wirklich mal acht oder neun Verletzte haben sollte.“
Etwas anderes bringt den TuS-Trainer aber noch mehr auf die Palme: In den bevorstehenden Englischen Wochen muss seine Mannschaft jeweils an einem Donnerstag einmal nach Rhynern und einmal nach Vreden fahren. Beides Anfahrten von weit mehr als zwei Stunden. „Da muss man doch ein Auge drauf haben können, dass wir vielleicht unter der Woche nicht die weitestmöglichen Fahrten haben, sondern mal gegen Siegen oder Kaan-Marienborn spielen“, moniert Trevisi. „Ein weiteres Heimspiel haben wir dann donnerstags gegen Meinerzhagen, für die ist das auch eine richtig lange Fahrt. Das ärgert mich total und das muss man irgendwie anders planen können, weil ja viele von den Jungs auch berufstätig sind.“
Meinerzhagen ist der Favorit
Die angesprochenen Meinerzhagener sind Trevisi zufolge der große Favorit in der anstehenden Oberligasaison. „Ich bin mal gespannt, wie die das verkraften, wenn Nuri Sahin jetzt nicht mehr so viel da ist, aber trotzdem sehe ich Meinerzhagen ganz klar ganz oben.“ Dahinter sieht er die letztjährigen Regionalligisten aus Wattenscheid und Haltern.
Für sein eigenes Team geht es dagegen um den Klassenerhalt. Nach Platz 17 in der vergangenen Saison stand für den neuen Cheftrainer zunächst mal Teambuilding auf dem Programm. „Wir haben den Kader ja doch sehr verändert und dann erstmal versucht, etwas mehr Disziplin in die Mannschaft zu bringen. Wie ich gehört hatte, war die Kameradschaft letztes Jahr nicht optimal“, berichtet der Übungsleiter. „Wir wollen möglichst nichts mit dem Tabellenkeller zu tun haben, aber bei möglicherweise sieben Absteigern kann es auch sein, dass Mannschaften eine gute Saison spielen, und trotzdem mit 45 oder 46 Punkten absteigen.“
Für den Saisonauftakt am 6. September (15 Uhr) gegen die Sportfreunde Siegen plagen Trevisi zumindest keine Personalsorgen. Einzig Admir Terzic, der nach längerer Ausfallzeit gerade wieder ins Training einsteigt, wird seinem Trainer noch fehlen. Zum Gegner äußert sich der 45-Jährige pragmatisch: „Wir können es uns eh nicht aussuchen, insofern ist es egal, ob wir gegen Siegen am ersten oder am fünften Spieltag spielen.“
Autor: Dominik Oberholz