Fans des Fußball-Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen dürften ihren Ohren nicht getraut haben. Während der Übertragung Partie gegen den italienischen Erstligisten Inter Mailand im Viertelfinale der Europa League spielte TV-Sender RTL Fangesänge des Derby-Rivalen 1. FC Köln ein. In sozialen Netzwerken hagelte es an der misslungenen Umsetzung der Idee des europäischen Fußball-Dachverbandes Uefa reichlich Kritik.
Beim Nachrichtendienst Twitter musste sich der Sender zahlreiche höhnische Kommentare gefallen lassen. „Die UEFA lässt Köln Fangesänge bei Inter Mailand gegen Bayer 04 Leverkusen laufen. Es ist ein so unendlich erbärmlicher Versuch, Stimmung zu ersetzen. Und dann blamiert man sich nochmal auf zweifacher Ebene. Unglaublich“, schrieb etwa ein Nutzer.
An gleicher Stelle äußerten sich Verantwortliche des Senders zu dem Fauxpas: „Info dazu unsererseits: diese akustische Unterstützung war ein Angebot von der UEFA. Wir haben uns dafür entschieden, das kam bei vielen gut an. Hatten aber auf die Zusammenstellung dieses Soundteppichs keinen Einfluss. Werden das nun mit UEFA klären.“
Der Kontinentalverband hatte bei Bezahlsender Sky die Produktion von Fangesängen in Auftrag gegeben, um die Übertragung für Fernsehzuschauer attraktiver zu machen. Schließlich sind auch während der Finalrunde der Europa League, die in verschiedenen nordrhein-westfälischen Stadien ausgetragen wird, keine Zuschauer zugelassen.
Besonders ärgerlich: Weil RTL - anders als beispielsweise die Bezahlsender DAZN oder Sky - keine zweite Tonspur anbieten kann, blieben die Zuschauer gezwungenermaßen Ohrenzeugen der Gesänge der in Leverkusen ungeliebten FC-Fans. Für Leverkusens Anhänger kam es demnach dreifach bitter: Denn ausgerechnet im Stadion des rheinischen Rivalen Fortuna Düsseldorf ereilte ihre Mannschaft das Aus.