Das Team von Trainer Peter Bosz gewann im Achtelfinal-Rückspiel gegen den schottischen Vize-Meister Glasgow Rangers hochverdient 1:0 (0:0) und steht erstmals seit 2008 wieder unter den letzten Acht in einem europäischen Wettbewerb.
Im Viertelfinale wartet am Montag in Düsseldorf allerdings der italienische Vize-Meister Inter Mailand, einer der Topfavoriten. Besonders in der Chancenverwertung werden sich die Rheinländer dann steigern müssen.
Bereits am 12. März hatte die Werkself mit einem 3:1 im Hexenkessel Ibrox, der letzten Partie eines deutschen Teams vor vollen Rängen, die Tür zum Final-8-Turnier in Nordrhein-Westfalen weit geöffnet. Am Donnerstag beseitigte Moussa Diaby (51.) die letzten Zweifel.
Bosz musste 147 Tage nach dem Hinspiel auf fünf Spieler verzichten, der wohl vor einem Wechsel zum FC Chelsea stehende Kai Havertz stand in seinem vermeintlich letzten Spiel in der BayArena erwartungsgemäß in der Startformation. „Kai wird zu 100 Prozent mit seinem Kopf dabei sein“, hatte Bosz vor dem Spiel betont. Er sollte Recht behalten: Der Nationalspieler setzte trotz ungewohnter Rechtsaußenposition mit einer Volley-Abnahme an die Querlatte (16.) das erste Ausrufezeichen.
Bayer war trotz der 33-tägigen Pause dem schottischen Rekordmeister von Beginn an in allen Belangen überlegen, teilweise fehlte bei Temperaturen jenseits der 30 Grad allerdings die Genauigkeit im letzten Drittel. Ein Traumzuspiel von Exequiel Palacios auf Havertz bildete die Ausnahme, doch der 21-Jährige schoss allein vor Gäste-Keeper Allan McGregor hauchzart rechts vorbei (22.).
Die Überlegenheit wurde vor Geisterkulisse immer erdrückender, die Schotten schafften es kaum noch über die Mittellinie. Doch weder Diaby (39.) noch Europacup-Debütant Florian Wirtz (44.) oder Kevin Volland (45.+2) brachten ihre guten Schussgelegenheiten aufs Tor. Nach dem Wechsel ließ Gästecoach Steven Gerrard sein Team etwas höher anlaufen.
Der im Viertelfinale gelbgesperrte Charles Aranguiz nutzte den neuen Freiraum gleich für einen perfekten Chip-Pass hinter die Abwehr, Diaby verwertete mühelos ins kurze Eck. Kurz darauf verpasste Havertz (54.) zwar den Doppelschlag, doch der letzte Funken Glaube war beim 54-maligen schottischen Meister bereits erloschen. Bosz konnte mit zahlreichen zeitigen Wechseln dadurch sogar ein paar Kräfte sparen. sid