Im Sommer 2016 stieg die U17 der SG Unterrath in die Niederrheinliga auf und schaffte auf Anhieb den Durchmarsch in die B-Junioren Bundesliga West. Im Oberhaus haben sich die Düsseldorfer nun als mit Abstand kleinster Verein drei Spielzeiten in Serie behauptet. Zweimal sportlich, in der Vorsaison wurde die abstiegsbedrohte SG vom Corona-Abbruch gerettet - wenngleich der Klassenerhalt auch noch aus eigener Kraft möglich war.
Und so gehören die Unterrather auch in der Spielzeit 2020/21 zum Teilnehmerfeld der Liga, in dem sich die NLZ-Teams der großen Profi- und Traditionsvereine tummeln. "Dass ein Verein wie Unterrath jedes Jahr gegen den Abstieg kämpft, dürfte allen klar sein", sagt Trainer Philipp Kaß über das Ziel für die anstehende Runde. "Unsere finanziellen Mittel und sonstigen Rahmenbedingungen sind derart begrenzt, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, erneut in der B-Junioren Bundesliga antreten zu können."
Veränderte Modus für Kaß nicht unbedingt von Vorteil
Kaß kam im vergangenen Sommer aus dem Nachwuchs des SC Paderborn nach Unterrath - und will auch in diesem Jahr wieder "eine konkurrenzfähige, unangenehme Truppe an den Start bringen, um die Mission Klassenerhalt erneut zu erfüllen."
Gespielt wird die Saison voraussichtlich in einem stark veränderten Modus. Aufgrund der fehlenden Absteiger und den drei Aufsteigern vergrößert sich die Liga auf 17 Teams, statt den üblichen drei Letztplatzieren müssen wohl vier Klubs am Saisonende die Segel streichen.
Und statt Hin- und Rückrunde ist nur eine Einfachrunde mit 16 Spieltage geplant. "Ob es das leichter macht, wage ich zu bezweifeln", sagt Kaß. "Man muss in solch einer Konstellation ab dem ersten Spieltag bereit sein, um Punkte mitzuspielen. Was man vorne verliert, holt man hinten nicht mehr auf."
Unterrath-Coach sieht viel Konkurrenz im Abstiegskampf
Kaß, der nicht nur als Coach, sondern auch als Hochschul-Professor im Fachgebiet Fußballmanagement tätig ist, sieht „im Grunde eine Zweiklassengesellschaft“ in der U17-Eliteklasse. Während er damit rechnet, dass BVB, Schalke, Gladbach, Bochum, Köln und Leverkusen die ersten Plätze unter sich ausmachen werden, sieht er mit Fortuna Düsseldorf, Münster, Hennef, Bielefeld, Lippstadt, Paderborn, Aachen, Fortuna Köln, Wuppertal und RWE „so viele Teams wie nie“ als Konkurrenten im Kampf um den Ligaverbleib.
Bislang galt die SG stets als Abstiegsfavorit Nummer eins - bleibt abzuwarten, ob Unterrath auch im vierten Jahr in Serie für eine Überraschung sorgen kann.