Nur der SC Paderborn war in der Rückrunde schlechter: Der FC Schalke 04 spielt derzeit wie ein Absteiger. Lediglich neun Punkte hat die Mannschaft von Trainer David Wagner gesammelt, dafür mehrere Vereins-Negativrekorde wie die schlechteste Rückrunde aller Zeiten oder die längste Sieglos-Serie aller Zeiten. Nach der 1:4-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg sind es mittlerweile 15 Partien hintereinander, die die Königsblauen nicht für sich entscheiden konnte.
„Schalke kann froh sein, dass keine Zuschauer im Stadion gewesen sind“, meinte Sport1-Experte Stefan Effenberg im Doppelpass, der auch nicht glaubt, dass die Schalker Krise so schnell zu Ende gehen wird. Zu schlimm sind die Baustellen um die finanzielle Situation, aber auch um den Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies nach dem Corona-Ausbruch in der Fleischfabrik. „Durch die ganzen Baustellen ist doch kein Spieler mehr bereit, auf Schalke einen Vertrag über drei, vier Jahre zu unterzeichnen. Ich glaube, dass dies das größte Problem für den Verein in Zukunft werden wird.“
"Froh, wenn die Saison vorbei ist"
Auch sein früherer Nationalmannschaftskollege Oliver Bierhoff bezweifelt, dass es für die Königsblauen so schnell wieder in die Champions League gehen kann. Auch wenn ihm dies wehtue, wenn man sieht, welche Talente der Verein in den letzten Jahren auch für die Nationalmannschaft hervorgebracht hat: „Ich denke, sie sind froh, wenn die Saison vorbei ist. Der Verein wird sich aber fragen müssen, mit welcher Perspektive man in die nächsten drei, vier Jahre geht. Es wäre - angesichts der finanziellen Schwierigkeiten - zu sagen: Mund abputzen und nächste Saison geht es in Richtung Champions League.“
Insgesamt seien die Ansprüche zu hoch: „Wenn du in die Champions League kommen willst, müssen die Transfers passen. Da muss einiges zusammenkommen. Man hat im Moment aber nicht das Gefühl, eine homogene Mannschaft auf dem Platz zu haben.“