Am vergangenen Spieltag mussten sich Spieler und Trainer des Bundesliga-Absteigers VfB Stuttgart herbe Kritik gefallen lassen. Das 0:0 gegen Aufsteiger VfL Osnabrück enttäuschte Anhänger und Verantwortliche des Traditionsvereins. Denn bereits in der Hinrunde hatten die Schwaben gegen den vermeintlichen Underdog schlecht ausgesehen und im Stadion an der Bremer Brücke gar eine 0:1-Niederlage kassiert. Was das jüngste Remis aber schwer erträglich machte: Bei den Niedersachsen herrscht derzeit Abstiegsangst und die Euphorie des Zweitliga-Aufstiegs ist verloren. Am 31. Spieltag empfängt die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune den wiedererstarkten VfL Bochum.
Es sind zwei Teams, die sich innerhalb der Saison völlig gegensätzlich entwickelt haben. Osnabrück rangierte nach 17 Spieltagen auf Platz fünf, während die Bochumer in der unteren Tabellenhälfte umher krabbelten. Vor dem 31. Spieltag ist der Revierklub Achter, Osnabrück steht auf Platz 13 - mit fünf Zählern Vorsprung auf den Relegationsplatz. Schuld am Abwärtstrend des Aufsteigers war eine Serie von zehn Spielen ohne Sieg, die erst mit dem 2:0-Erfolg bei der SpVgg Greuther Fürth endete. Zuvor hatte die Thioune-Elf letztmals gegen Schlusslicht Dynamo Dresden gewonnen.
Absturz in der Rückserie
Ein Sieg gelang dem Liga-Neuling in der Rückrunde, der VfL profitierte von der Ausbeute von 26 Punkten in der ersten Hälfte der Spielzeit. In den ersten 17 Partien der Saison hatte sich Osnabrück in den Kreis der besten Zweitligisten gespielt. In Lauerstellung hinter den Spitzenteams Bielefeld, Hamburg, Stuttgart und Heidenheim gelang noch ein weiterer Achtungserfolg neben dem Sieg gegen Stuttgart: Am 15. Spieltag gewann Osnabrück das Heimspiel gegen den Aufstiegsaspiranten Hamburger SV.
Zwei Spieltage später war Dynamo Dresden geschlagen und damit die beste Zweitliga-Zwischenbilanz seit 32 Jahren aufgestellt. Das 3:0 gegen die Sachsen bedeutete zudem das achte Spiel in Folge ohne Niederlage.
Herzstück des Osnabrücker Spiels ist unbestritten Vize-Kapitän David Blacha. Der Sechser der Lila-Weißen hatte schon in der Aufstiegssaison nur ein Spiel verpasst, mit Ulrich Taffertshofer bildet er ein erfahrenes Duo im defensiven Mittelfeld. In der laufenden Spielzeit verpasste der frühere polnische U19-Nationalspieler lediglich zwei Partien: Am 21. Spieltag saß er wegen einer Gelb-Rot-Sperre auf der Tribüne. Beim VfL Bochum hingegen verfolgte er das Spiel von der Bank aus.
Blacha und Co. benötigen noch mindestens drei Punkte, um sich aller Sorgen zu entledigen. Bochum aber ist seit dem Re-Start in Top-Verfassung, hat drei Spiele gewonnen und zwei Remis geholt. Umso wichtiger war für die Lila-Weißen der Zähler in Stuttgart, wie Trainer Thioune betonte: „Er hilft uns dabei, was wir noch vorhaben und hoffen, dass er dazu beiträgt, dass wir auch in der kommenden Saison in der zweiten Liga spielen.“