Der Hallesche FC, vor der Saison noch als heißer Anwärter auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga gehandelt, befindet sich in einer großen sportlichen Krise. Der HFC ist seit 13 Ligaspielen ohne Sieg und mittlerweile auf einem Abstiegsplatz. Nach dem 1:5 in Zwickau liegt der HFC acht Spiele vor Schluss drei Punkte hinter dem rettenden Ufer zurück.
Thorsten Ziegner übergab Ende Februar nach einer Niederlagen-Serie an Ismail Atalan. Der 40-jährige ehemalige Coach der Sportfreunde Lotte und des VfL Bochum, der am 25. Februar vorgestellt wurde, sollte das Ruder umreißen. Das gelang dem Fußballlehrer jedoch nicht. In fünf Spielen unter Atalan holte der HFC gerade einmal einen Punkt - beim Last-Minute-1:1 gegen Ingolstadt. Vier Spiele gingen in die Hose. Dabei waren das peinliche 1:5 in Zwickau, wie auch Niederlagen gegen die direkten Konkurrenten Großaspach und Münster. Das Torverhältnis aus den fünf Spielen lautete 4:12.
Atalan muss gehen - zwei Spieler auch
Die HFC-Verantwortlichen um Präsident Jens Rauschenbach haben genug gesehen, [article=488016]auch wenn sich Atalan nach der Zwickau-Demontage immer noch optimistisch gab[/article]. Rauschenbach sagte der BILD: "Der Effekt, den wir uns alle vom neuen Trainer erwartet haben, ist ausgelieben. Beonders dramatisch ist, dass die so wichtigen Spiele gegen die direkten Konkurrenten Großaspach, Münster und Zwickau allesamt verloren wurden."
Noch wollte der Präsident die Beurlaubung Atalans nicht bestätigen. Doch nach MDR-Informationen wurde Atalan, dessen Vertrag - nur für die Dritte Liga gültig - bis 2021 läuft, die Beurlaubung bereits mitgeteilt. Am Montagmittag will sich der Verein offiziell äußern und wahrscheinlich auch einen Atalan-Nachfolger präsentieren.
Ebenso wurden nach MDR-Informationen die Spieler Terrence Boyd und Marcel Hilßner suspendiert. Ihnen wird unter anderem mangelnde Fitness vorgeworfen. Die beiden Spieler sollen bereits neue Vereine für die kommende Spielzeit gefunden haben. Im Abstiegskampf des HFC werden sie keine Rolle mehr spielen.
150 Fans knöpfen sich die Mannschaft vor
Noch am Samstagabend kam es vor dem Stadion des HFC zu einer Aussprache zwischen der Mannschaft und rund 150 Fans, die auf das Team nach der 1:5-Pleite in Zwickau warteten. Wie der "MDR" berichtet, verlief die Aussprache dem Vernehmen nach zwar durchaus emotional, aber friedlich. Die Fans machten der Mannschaft klar, dass sie sich für die Auftritte des Team schämen und diese eine "Frechheit" seien.
Bleibt abzuwarten, ob nach Ziegner und Atalan nun Trainer Nummer drei der laufenden Saison die Sieglos-Serie des HFC stoppen und den Verein vor dem Gang in die Regionalliga Nordost bewahren kann. Am Dienstag kommt Aufstiegsaspirant Waldhof Mannheim nach Halle.