Am Tag nach dem Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg erlaubte sich Thomas Reis ein betont vorsichtig positives Zwischenfazit. „Es ist schön anzuschauen“, sagte der Trainer des Fußball-Zweitligisten VfL Bochum beim Blick auf die Tabelle, in der sein Team erstmals in dieser Saison einen einstelligen Tabellenplatz belegt. Der 46-Jährige ließ sich die Mahnung an alle im Team freilich nicht nehmen: „Das darf aber nicht leichtfertig wieder hergegeben werden.“
Reis weiß, dass die aktuelle Situation Ergebnis harter Arbeit ist. Doch die zahlt sich aus. Seit dem Jahreswechsel verlor der VfL dreimal, kassierte diese drei Niederlagen aber allesamt gegen die drei Spitzenteams und Aufstiegs-Kandidaten Bielefeld, Hamburg und Stuttgart. Hinzu kommt. In vier der letzten fünf Spiele blieben die Bochumer ohne Gegentor.
Seit dem 4:4-Remis daheim gegen Sandhausen steht die Abwehr sicher. Einen Treffer schaffte Holstein Kiel - mit einer Standardsituation. Ohne Umschweife lässt sich behaupten: Die Reis-Elf hat sich stabilisiert.
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Sieben Spiele ohne Niederlage, der Vorsprung auf den Relegationsrang vergrößert, die Abstiegsgefahr deutlich verkleinert. Und in der Innenverteidigung steht ein Duo, das wahrlich schwer zu bezwingen ist: Maxim Leitsch und Vasilios Lampropoulos hielten in vier von fünf Partien, in denen sie gemeinsam auf dem Platz standen, die Null. „Wir verständigen uns auf Englisch, das klappt ganz gut“, betont Leitsch.
Trainer Reis erklärt zudem: „Mit Beginn der Rückrunde haben wir versucht, mehr Wert auf die Defensivarbeit zu legen und der Mannschaft Sicherheit zu geben.“ In der Mannschaft herrsche ein größeres Bewusstsein für die entsprechenden Laufwege im Abwehrverbund, „und in der Offensive haben wir auch unsere Qualitäten“, so Reis.
Beim VfL Bochum herrscht ein neues "Wir-Gefühl“
Dass die Mannschaft trotz der Ausrichtung auf die Defensive nichts von ihrer Spielstärke eingebüßt hat, helfe sehr: „Dadurch bekommen wir mehr Selbstbewusstsein.“ Zwar war die Mannschaft vor der Corona-Pause noch anfällig, sie zeigte dafür aber in Partien gegen hochkarätige Gegner, dass sie ebenbürtig sein kann. „Ich habe bisher nicht gesehen, dass eins der Spitzenteams drückend überlegen war“, betont Reis im Gespräch mit dieser Redaktion.
Der Ex-Profi habe zudem beobachten können, dass sich sein Team zusammengerauft habe. „Wir standen mit dem Rücken zur Wand, jetzt ein bisschen weiter weg davon. Wir haben uns als Mannschaft neu gefunden.“ So sei auch zu erklären, warum Ausfälle der etatmäßigen Außenspieler Danny Blum und Simon Zoller kompensiert werden können. „Wir haben die Jungs, die sonst eher in der zweiten Reihe waren, gebracht. Das hat geklappt. Es herrscht ein neues Wir-Gefühl.“ gp / dh
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