Unbestritten gehört Norbert Elgert zu den Top-Ausbildern der Fußball-Szene. Der U19-Trainer des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 half unter anderem Talenten wie Julian Draxler, Leroy Sane, Benedikt Höwedes oder Mesut Özil, den Sprung aus dem Junioren- in den Profi-Bereich zu schaffen. Im Interview mit dem Sender Sport1 spricht der 63-Jährige unter anderem über die Entwicklung dieser Spieler und darüber, wie er Youssoufa Moukoko vom Revier-Rivalen Borussia Dortmund sieht.
„Er ist für sein Alter außergewöhnlich gut“, wagt Elgert ein Urteil über den erst 15 Jahre alten Stürmer der Schwarz-Gelben. Zwar sehe er ihn nicht jeden Tag im Training, „aber ich gebe zu, dass er mich überrascht hat. Er hat seinen erfolgreichen Weg aus der U17 auch in der U19 nahtlos fortgesetzt.“ Vor allem seine hohe Geschwindigkeit und seine „sensationelle Torquote“ machten ihn besonders stark.
Bei Julian Draxler hatte Norbert Elgert zunächst Bedenken
Elgert weiß, wovon er spricht, wenn er über Spieler in diesem Alter redet. Schließlich begleitete er einige junge Schalker auf dem Weg in den Profi-Kader. Wie zum Beispiel Julian Draxler, an den er eine besondere Erinnerung hat, wie er Sport1 verrät. Als der ehemalige Schalke-Trainer Felix Magath den damals erst 17 Jahre alten Mittelfeldspieler in die Bundesliga holen wollte, habe der langjährige U19-Trainer Bedenken gehabt.
Schließlich galten Magaths Trainingseinheiten als besonders hart. Elgert sprach Draxler an und soll als Antwort erhalten haben: „Trainer, kein Problem. Unsere Zirkel in der U19 sind ähnlich hart.“ Dann habe er gewusst: „Der Jule schafft das.“
Elgert betont im Interview, dass derart hoch veranlagte junge Spieler besondere Ausnahmen bleiben werden. Auch dann, wenn die Altersgrenze für Bundesliga-Akteure bald von 17 auf 16 gesenkt wird: „Ich glaube nicht, dass am Ende viele Spieler mit 16 Jahren schon stabil Bundesliga spielen werden. Grundsätzlich finde ich den Ansatz aber okay. Ich habe nichts dagegen, wenn ein Spieler so weit ist und in der U19 unterfordert ist und oben helfen kann.“
Der 63-Jährige ist aber nicht nur Ratgeber, wenn es um den Weg nach oben geht. Auch Superstars wie Leroy Sane schätzen den Rat ihres ehemaligen Trainers, wenn es zum Beispiel um mögliche bevorstehende Wechsel geht.
Mit Sane, mit dem er einen guten Kontakt pflege, habe er zwar noch nicht über dessen Optionen gesprochen, eine Antwort hätte Elgert aber dennoch parat: „Wenn er mich fragen würde, was er bisher nicht getan hat, dann würde ich sagen: Leroy, bei den Optionen kannst du keinen Fehler machen. Bei (Manchester, Anm. d. Red.) City und Pep Guardiola ist er ohnehin gut aufgehoben. Wenn er im Sommer wirklich zu den Bayern gehen sollte, dann macht er auch nichts falsch.“