Gambino war gerade in der Schule, als er einen Anruf bekam. Ein gewisser Matthias Sammer, damals Trainer bei Borussia Dortmund, war am anderen Ende der Leitung. Und ehe Gambino sich versah, saß er nicht mehr im Klassenzimmer sondern in der Mannschaftskabine des BVB. Neben Spielern, die er nur aus dem Fernsehen kannte. Stars wie Lars Ricken oder Jan Koller. Gleich in seinem Bundesliga-Startelfdebüt, ein 2:2-Remis gegen Bayer Leverkusen, erzielte er einen Doppelpack. Mit der Borussia gewann er 2002 gar die Deutsche Meisterschaft.
Insgesamt 52 Spiele machte er für Schwarz-Gelb. Dann zog Gambino weiter. Zunächst zum 1. FC Köln, dann zum TuS Koblenz. Immer wieder hatte er mit Verletzungen zu kämpfen. Er spielte in Norwegen, anschließend fünf Jahre lang in Italien. 2015 wurde er erstmals Vater. Für ihn war klar, dass er zurück nach Deutschland geht.
Mit Trainer Kaminski spielte er bereits in Dortmund zusammen
Björn Mehnert trainierte damals Westfalia Rhynern. Gambino und Mehnert kannten sich noch aus gemeinsamen Zeiten bei der BVB-Reserve. Und so schaute der damals 31-Jährige beim Training am Papenloh vorbei. "Ich habe mich erst fitgehalten, dann hat sich das ergeben, dass ich mitspiele", erklärt Gambino.
Seit rund fünf Jahren Jahren ist er nun schon bei der Westfalia. Zu Beginn kassierte Gambino schon einmal Sprüche auf dem Rasen, inzwischen fühlt er sich heimisch in der Oberliga. "Das ist ein super geführter Verein", meint Gambino, der in Rhynern spielender Co-Trainer ist. Mit Chefcoach Michael Kaminski lief der Deutsch-Italiener zusammen für die C-Jugend Dortmunds auf. Die Chemie stimmt.
Seine Aufgaben sind klar definiert: "Ich versuche weiterzugeben, was ich früher gelernt habe. Und dann spreche ich mit Michael die Aufstellungen ab", berichtet Gambino, der daran richtig Gefallen gefunden hat: "Ich hätte nicht gedacht, dass es so viel Spaß macht, Trainer zu sein. Man sieht von außen alles besser."
Gambino denkt nicht an einen Abschied
An einen Abschied aus Rhynern denkt er noch lange nicht. Gambino wohnt in der Nähe, die Wege sind kurz. Und auch an seiner Karriere bereut er rückblickend nichts. "Ich kann jedem nur empfehlen, einmal ins Ausland zu gehen. Ich hatte da mit die schönste Zeit nach Dortmund", fügt Gambino an.
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