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Den entscheidenden Knackpunkt bekam Sarrs Karriere im August 2014. Der Deutsch-Senegalese war zum Jahresbeginn aus der A-Jugend von Bayer Leverkusen in die A-Jugend von Borussia Mönchengladbach gewechselt, hatte dort die Rückserie in der U19-Bundesliga West mitgespielt. Zehn Einsätze, ein Tor und eine Vorlage verbuchte der Verteidiger, der als hoffnungsvolles Talent galt. Doch dann stoppte ihn eine schwere Verletzung.
Schwere Verletzung bei Mönchengladbach
"Eine Woche vor dem Meisterschaftsstart habe ich mir einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen", erinnert sich Sarr. Der setzte ihn bis zum September 2015 außer Gefecht - satte 400 Tage konnte Sarr nicht auf dem Platz stehen. "Als ich wieder trainieren konnte, habe ich angefangen mich zurückzukämpfen, aber das wurde natürlich schwer. Ich war dann zwar wieder da, habe in Mönchengladbach aber nie mehr wirklich eine Chance bekommen. Unter dem Strich hatte ich sehr viel Pech gehabt. Im Sommer 2016 ist mein Vertrag dann ausgelaufen", erinnert sich der 23-Jährige an den bittersten Moment seiner Laufbahn.
Es zog ihn weiter zur U23 des 1. FC Kaiserslautern, wo er bis zum Sommer 2017 blieb. Mit den Pfälzern stieg er aus der Regionalliga Südwest in die Oberliga ab. Auch bei seiner nächsten Station Rot-Weiß Erfurt blieb Sarr vom Pech verfolgt. Der RWE musste Insolvenz anmelden und stieg vorzeitig aus der 3. Liga ab. "Diese beiden Abstiege waren natürlich extrem bitter und auch bei Steinbach lief es danach nicht rund. Ich habe nicht viel gespielt, dazu gab es im Team viel Unruhe", sagt Sarr, der bei dem Regionalligisten vom Sommer 2018 bis zum Juli 2019 unter Vertrag stand.
Ennepetal passte sofort
Nach zwei Monaten ohne Verein hat der Bruder von Jena-Profi Marian Sarr nun beim TuS Ennepetal seine neue sportliche Heimat gefunden. "Ennepetal ist ein sehr familiärer Verein, ich fühle mich pudelwohl. Die Jungs sind sehr cool drauf und können kicken, dazu habe ich immer einen Ansprechpartner. Ich habe direkt nach zwei, drei Tagen gemerkt, dass der TuS sehr gut zu mir passt", schwärmt er.
Direkt zu Beginn der Vorbereitung zog er sich zwar einen Muskelfaserriss zu, der ist jedoch mittlerweile auskuriert. "Die Spielfitness war zu Beginn einfach nicht da, ich habe mich dann rangetastet. Die letzten Spiele habe ich alle gemacht", freut sich Sarr, der sich neben dem Fußball ein zweites Standbein aufgebaut hat. "Zeitgleich mit dem Vertrag beim TuS Ennepetal habe ich eine Ausbildung als Vermögensberater begonnen und mich selbstständig gemacht."
Dementsprechend flexibel kann sich Wilfried Sarr seine Zeit einteilen und würde auch noch einmal höher spielen, wie er erklärt. "Die Frage ist natürlich, wie realistisch das ist. Natürlich ist alles möglich, wenn ich meine Leistungen bringe. Je älter man wird, desto schwerer ist es aber auch, noch einmal in die Regionalliga oder höher zu kommen. Durch meinen Job bin ich allerdings sehr flexibel und würde das zeitlich schaffen."
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