"Ich weiß, dass die Insolvenz Ende Dezember die Rettung des Gesamtvereines war. Ulrich Zerrath und sein Partner Lukas Rox haben Unmenschliches geleistet und dem Verein ermöglicht weiterzuleben. Der neue Vorstand wird mit seinen Qualitäten dafür sorgen, dass solch eine Disbalance nie wieder entsteht. Deshalb erschwert die Insolvenz nichts, sondern sie war nötig, um überhaupt wieder von wirklichen Ambitionen sprechen zu dürfen", gab sich Christian Knappmann jüngst im [article=481124]RevierSport-Gespräch[/article] zuversichtlich, was die Zukunft des Oberligisten aus Herne angeht.
Erst in dieser Woche hatte Knappmann, der seit November 2015 Trainer des SC Westfalia Herne ist, sein Arbeitspapier vorzeitig bis Sommer 2023 verlängert. Am Freitag präsentierte "Knappi" dann einen [article=481715]U19-Bundesliga-Torwart für die neue Saison[/article]. Doch es soll weiter gehen mit den Transfers.
Die Herner basteln an einem Transfercoup
Für die neue Spielzeit plant Knappmann mit einigen Zugängen. "Wir werden uns da allen voran im U19-Bereich umschauen. Da gibt es gute Jungs, die für kleines Geld in der Oberliga spielen wollen. Mit solchen Spielern, die jung, willig und ehrgeizig sind, arbeite ich gerne zusammen", betont der 39-jährige A-Lizenzinhaber. Er ergänzt: "Wir brauchen aber auch Erfahrung."
Und diese könnte aus der Türkei kommen. Hier spielte nämlich bis zuletzt ein ehemaliger Bundesligaspieler. Die Rede ist von Taner Yalcin, der zwischen 2008 und 2011 35 Bundesligaspiele für den 1. FC Köln absolvierte. Am 12. September 2010 gelang dem mittlerweile 30 Jahre alten Mittelfeldspieler beim 1:0-Erfolg gegen den FC St. Pauli gar der Siegtreffer. Das sollte auch sein einziger Treffer in der Bundesliga bleiben.
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Yalcin, der auch in der türkischen Süper Liga auf 35 Begegnungen kommt, spielte bis Mitte März für den türkischen Drittligisten Sivas Belediye. Aufgrund der Corona-Krise löste er seinen Vertrag am 17. März auf und verließ die Türkei in Richtung Köln, wo er groß geworden und heimisch ist.
"Als ich das mitbekam, habe ich Taner sofort angerufen und ihn versucht für die Westfalia zu begeistern. Wir kennen uns schon seit der Jugend. Ich war immer ein Fan von ihm. Taner war in der U19 einer der Besten überhaupt. Er hat eine ordentliche Karriere hingelegt. Jetzt sollte er überlegen, was er nach dem Fußball macht. Dabei wollen wir ihm bei der Westfalia und ich persönlich helfen", erzählt Suat Bas, [article=478180]Stürmer und Sponsor der Herner[/article], gegenüber RevierSport.
Bas (30), selbst Autohaus-Besitzer in Bielefeld, verfügt über gute Kontakte ins Rheinland und Ruhrgebiet. "Ich bin guter Dinge, dass wir Taner einen Job zwischen Köln und Herne besorgen können und er ganz ordentlich als Otto-Normal-Verbraucher leben und für die Westfalia in der Oberliga immer noch auf einem hohen Niveau Fußball spielen kann", erklärt Bas seine Pläne. Bas macht den Westfalia-Fans große Hoffnung: "Taner wird den Vertrag unterschreiben, sobald wir ihm ein Jobangebot vorlegen. Da sind wir grad dran und versuchen alle Hebel in Bewegung zu setzen."