Nach zuvor fünf sieglosen Liga-Partien setzte sich die Fortuna am Samstag mit 2:0 (1:0) beim SC Freiburg durch. Andre Hoffmann (37. Minute) und Erik Thommy (61.) erzielten die Tore für den Tabellen-16., der nun drei Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz hat. Der Treffer zum 2:0 fiel in Überzahl, weil Freiburgs Nicolas Höfler zwischenzeitlich in der Kabine war - offenbar, weil er auf die Toilette musste.
Die Freiburger erlebten vor 24 000 Zuschauern im Schwarzwald-Stadion grundsätzlich einen gebrauchten Nachmittag und fanden zum wiederholten Male gegen einen Abstiegskandidaten nicht zu ihren Stärken.
Bemerkenswertes ereignete sich zunächst nur vor der Partie. Fans des SC hatten während der Gedenkminute an die Opfer der Gewalttat von Hanau lautstarke „Nazis raus“-Rufe angestimmt. Auch Anhänger von Fortuna Düsseldorf stimmten kurz darauf in die Sprechchöre ein. Zudem war vor dem Freiburger Fanblock ein großes Banner mit der Aufschrift „Rassismus Tötet! Alle(s) gegen Rassismus!“ zu sehen.
Anders als ihre Fans fielen die Profis des SC Freiburg im Anschluss kaum auf. Erneut tat sich Streichs Mannschaft gegen einen Abstiegskandidaten überraschend schwer, leistete sich technische Fehler im Spielaufbau, und erspielte sich gegen diszipliniert verteidigende Düsseldorfer kaum Torchancen. Die Führung der Gäste vor der Pause war deswegen verdient.
Nach einer schönen Flanke von Kevin Stöger setzte sich Hoffmann im Kopfballduell mit Janik Haberer durch und beförderte den Ball aus kurzer Distanz ins Tor. Es war der erste Bundesliga-Treffer des Verteidigers seit fast sieben Jahren. Davor hatte der 26-Jährige zuletzt am 26. April 2013 für seinen Ex-Club Hannover 96 in der Bundesliga ein Tor erzielt.
Streich reagierte auf den schwachen Auftritt seiner Mannschaft, indem er schon zur Halbzeit seinen Torjäger Nils Petersen einwechselte. Aber auch diese Umstellung bewirkte nichts, weil sich etwas Kurioses ereignete: Knapp 20 Minuten nach Wiederanpfiff sprintete SC-Mittelfeldspieler Höfler erst zu Streich an den Seitenrand und anschließend in die Kabine. Offenbar musste Höfler auf die Toilette, und genau in dieser Unterzahl-Phase schlug die Fortuna erneut zu.
Nach einer Balleroberung der Gäste sprintete Thommy fast über den gesamten Platz und blieb anschließend auch im Duell mit SC-Torhüter Alexander Schwolow cool. Wenige Sekunden nach dem 2:0 kam auch Höfler aus der Kabine zurück, konnte die Niederlage aber auch nicht mehr verhindern. dpa