„Ich habe mir die Frage gestellt, ob irgendeine Saison hier mal so richtig Bock gemacht hat. Und ehrlich gesagt kann ich mich an keine erinnern.“
Diese Worte von Patrick Fabian, immerhin seit 2002 beim VfL Bochum, lassen tief blicken. Unter dem Eindruck der 0:2-Pleite bei Tabellenführer Arminia Bielefeld musste der Innenverteidiger diese Worte einfach loswerden. Zu harmlos, zu ideenlos hatte sich seine Mannschaft zum Jahresauftakt in der Offensive präsentiert. Die Tatsache, dass der VfL defensiv bis zur 27. Minute kompakt stand, konnte die Mängel im Spiel nach vorne nicht aufwiegen.
Dass der VfL noch immer nicht die Balance zwischen defensiver Kompaktheit und offensiver Durchschlagskraft gefunden hat, ist auch Fabian bewusst: „Wir dürfen den Fokus nicht so sehr auf die Defensive legen, dass wir die Offensive vernachlässigen.“ Er präzisierte: „Wir brauchen mehr Willen, das Ding unbedingt reinzuprügeln und hinten jedes Ding zu verteidigen.“ Damit nahm der Innenverteidiger, der in Bielefeld seine Saisonpremiere feierte, die gesamte Mannschaft in die Pflicht.
Fabian als Mahner
Er merkte zwar zurecht an, dass der VfL gegen den Tabellenführer im ersten Spielabschnitt kaum herausgespielte Torchancen zuließ, dennoch konstatierte er letztlich ernüchtert: „Wir stehen wieder ohne Punkte da, jetzt können wir uns wieder beleidigen lassen. Es dreht sich alles im Kreis. Das kostet alles einfach enorm viel Kraft.“
Durch die Pleite zum Auftakt des 19. Spieltags droht dem VfL der Absturz auf Relegationsplatz 16. Voraussetzung: Der Karlsruher SC holt mindestens einen Punkt und der 1. FC Nürnberg gewinnt. Fabian ist sich der schwierigen Situation bewusst, will aber auch nicht in Pessimismus verfallen: „Wir stecken bestimmt nicht den Kopf in den Sand, das haben wir in Bochum nie gemacht. Aber wir müssen ganz, ganz wachsam sein.“ Der kommende Gegner des VfL ist der Hamburger SV, aktuell Tabellenzweiter.
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