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Kreipokal-Halbfinale: Vogelheimer SV zwingt Tgd Essen-West ins Elfmeterschießen
"Das war ein reines Kampfspiel"

Essen: Vogelheim zwingt Tgd im Kreispokal-Halbfinale ins Elfmeterschießen
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120 Minuten plus Elfmeterschießen waren nötig, um den ersten Essener Kreispokalfinalisten 2006 zu ermitteln. Letztendlich behielt der Favorit von der Haedenkampstraße zwar die Oberhand, doch die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste aus Vogelheim verlangten der Turngemeinde in einer intensiv geführten Partie alles ab und hatte den Landesligisten zwischenzeitlich am Rand einer Niederlage. [i]Ein Ortstermin.[/i]

Keine sechs Monate ist es her, da trafen die Tgd Essen-West und der Vogelheimer SV als (Landes-)Ligakontrahenten aufeinander. Damals behielt der VSV sogar die Oberhand, gewann mit 1:0. Heute kicken beide Teams nicht nur in verschiedenen Ligen – nein, auch der bisherige Saisonverlauf könnte unterschiedlicher kaum sein. Während die Turngemeinde sich nach durchwachsenem Start zuletzt in blendender Form präsentierte und Aufstiegsfavorit FC Kray mit 4:1 vom Platz fegte, belegt der VSV derzeit Platz 14 der Bezirksliga.

Am gestrigen Abend standen sich beide Mannschaften im Kreispokal-Halbfinale gegenüber. Dem Sieger winkte nicht nur der Einzug ins Endspiel, sondern auch die direkte Qualifikation für den ARAG-Verbandspokal 2007/08.

Die Gäste waren von Beginn an sehr darauf bedacht, defensiv ihre Ordnung zu halten und aus einer gesicherten Abwehr auf Konter zu lauern, machten spielerische Defizite mit geschickter Raumaufteilung und engagiertem Zweikampfverhalten wett. So tat sich die Tgd schwer, gefährlich vor den Kasten von VSV-Keeper Patrick Baran zu kommen.

Der Mangel an offensiver Durchschlagskraft war aber sicher auch durch das Fehlen der Stammkräfte Jamal Fechtali und Cemal Kelle bedingt. Kelles etatmäßiger Sturmpartner Cem Bicakcioglu versuchte erstmals nach 13 Minuten, das Vogelheimer Defensiv-Bollwerk zu überwinden. Sein Kopfball über den weit herausgeeilten Vogelheimer Torhüter Patrick Baran stellte die VSV-Abwehr jedoch vor keine größeren Probleme.

So locker wie hier gegen Heiligenhaus ging es für die Tgd gegen Vogelheim nicht zu. "Das war ein reines Kampfspiel", lautete der Tenor am Ende.

Vier Minuten später war Bicakcioglu erneut zur Stelle und drückte das Leder aus Nahdistanz zum 1:0 über die Linie – vermeintlich. Der Linienrichter hatte eine Abseitsstellung erkannt. Von den Gästen war in der Offensive derweil noch nichts zu sehen, dafür ließen sie aber hinten wenig anbrennen – keine Frage, einen Schönheitspreis hat sich der VSV an diesem Abend nicht verdient, aber die vielbeinige Abwehr stellte den Landesligisten mit andauernden Spielzeit zunehmend vor Probleme. Die Angreifer der Tdg standen sich in vielen Aktionen zudem auch selbst auf den Füßen und so mussten die rund 120 Zuschauer bis zur 40. Minute auf die nächste Tgd-Torgelegenheit warten: Dennis Prangenberg zog aus zehn Metern über das Tor.

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte gaben dann auch die Gäste ein erstes Lebenszeichen von sich: Thomas Kirchheim drosch aus 18 Metern in Richtung gegnerisches Gehäuse, ohne jedoch für Gefahr zu sorgen.

Zu Beginn der zweiten 45 Minuten kam zunehmend Hektik in die Partie: In nur zehn Minuten verteilte der Unparteiische gleich vier gelbe Karten. Eine davon galt Tgd-Mittelfeldakteur Volkan Yilmaz, der nach wiederholtem Foulspiel sogar am Rande eines Platzverweises wandelte, doch Tdg-Trainer Thomas Gleis kam dem Referee zuvor und schickte Yilmaz vorzeitig zum duschen. Der zeigte indes wenig Verständnis und verabschiedete sich ohne Umweg über die Trainerbank in Richtung Kabine.

Je weiter die Zeit fortschritt, desto besser schienen die Gäste ins Spiel zu kommen. Sascha Schulte vergab jedoch die größte Vogelheimer Chance aus knapp 25 Metern (68.). Die letzten zwanzig Minuten gehörten dann schließlich wieder den Hausherren: Cemal Bicakcioglu (70.) und Dennis Prangenberg (81.) vergaben jedoch aus kurzer Entfernung, fünf Minuten später klärte Baran erneut vorm einschussbereiten Bicakcioglu.

Kurz vor Ende der regulären Spielzeit erhielten beide Mannschaften erneut die Gelegenheit, die Entscheidung herbeizuführen, doch sowohl Metin Kus auf Seiten der Gastgeber als auch Sascha Schulte zeigten Nerven. So ging es dann in die Verlängerung, in der keines der beiden Teams mehr die Kraft hatte, spielerische Akzente zu setzten. Auch nach 120 Spielminuten stand auf beiden Seiten die Null.

Es folgte also der Showdown im Elfmeterschießen. Nachdem die ersten drei Schützen ihre Aufgabe erfolgreich erledigten, konnte Issam Said einen Elfmeter entschärfen und Essen-West in Front bringen. Tgd-Abwehrroutinier Thomas Förster hatte nun die Gelegenheit, den Landesligisten ins Kreispokal-Finale zu schießen - und er behielt die Nerven. Der Landesligist war noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen.

„Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben 90 Minuten aufopferungsvoll gekämpft und hatten in der 90. Minute sogar die Chance auf den Sieg. So bleibt mir nur zu sagen: Glückwunsch Tgd.“ gab sich VSV-Trainer Otto Prell trotz der Niederlage zufrieden mit seiner Truppe.

Arndt Krosch, sportlicher Koordinator der Tgd fand ebenso wenig an der Leistung seiner Mannschaft auszusetzen: „Das war ein reines Kampfspiel. Wir haben in der letzten Woche sehr hart trainiert und mussten auf einige Stammkräfte verzichten. Trotzdem hatten wir einige hundertprozentige Möglichkeiten und haben hinten fast nichts zugelassen. Also denke ich, dass der Sieg schon verdient ist.“

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