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Interaktiv – Die Közle-Kolumne Teil 12/ Die Gier der Spieler-Berater
"Ich war hoffnungslos überfordert"

Schreibt wöchentlich exklusiv für RevierSport online die Interaktiv-Kolumne: Peter Közle. (Foto: firo)
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Ich bin mir im Nachhinein ziemlich sicher, dass ich mit einem Berater aus den Verhandlungen mehr herausgeholt hätte. Aber ich wollte mir die Selbstständigkeit nicht absprechen lassen, schließlich kann ich mich ja selbst artikulieren und brauche niemanden, der für mich vorspricht. Aber dennoch kann einem gerade als junger Spieler ein Berater sehr gut helfen.

Zum einen kennt er sich mit den ganzen Verhandlungs-Mechanismen besser aus. Wichtig ist, dass man an jemanden gerät, der auch wirklich nur das Beste für einen will und nicht nur an seine eigene Kohle denkt. Es gibt auch Exemplare, die dich nach Afrika oder Saudi-Arabien transferieren wollen, Hauptsache, sie machen sich die Tasche voll. Aber so sind nicht alle. Gerade die Jungs, die finanziell relativ unabhängig sind, sorgen sich auch um das Wohl ihres Schützlings.

Ich hatte in meiner ganzen Laufbahn nur einen einzigen Berater, der sich bei meinem Wechsel von den Young Boys Bern zu den Grashoppers Zürich 300.000 Franken weg getan hat. Das habe ich aber erst später erfahren, weil er einfach einen Vertrag hinter meinem Rücken abgeschlossen hat. Damals war ich 22 Jahre jung, habe zuvor 20 Jahre auf dem Land gelebt und war dementsprechend hoffnungslos überfordert. Aber durch diese Erfahrung habe ich meine ganzen weiteren Kontrakte selbst abgeschlossen und mich nicht mehr auf andere Menschen verlassen.

Ein ganz wichtiger Punkt ist zudem, dass ein Berater nicht über 100 Spieler in seinen Reihen hat, sondern nur zehn bis 15, um die er sich dann auch richtig kümmern kann. Probleme immer nur am Telefon besprechen zu können, ist auf die Dauer nicht die richtige Lösung.

Zudem geht es auch nicht nur darum, Verträge abzuschließen, sondern ein Berater kann einem auch im Umgang mit den Medien helfen. Mir hätte mal jemand sagen sollen, dass ich mich nicht immer so ehrlich vor die Kamera stellen darf. Ich habe, was diesen Punkt angeht, so ziemlich alles falsch gemacht.

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