Nach vier Minuten dachte man, dass es für Rot-Weiss Essen im Jahr 2025 so weitergeht wie 2024. Im ersten Test des Jahres gegen den FC Emmen gab es nach einem eigenen Fehler bereits nach vier Minuten das 0:1.
Doch die restlichen 86 Minuten machten Mut für die Rückrunde, in der es einzig und allein darum geht, die 3. Liga zu halten. Besonders die Offensive konnte beim 5:2 gegen den niederländischen Zweitligisten überzeugen.
Schnelles Umschaltspiel, effizient vor dem Tor, so präsentierte sich die Elf von Trainer Uwe Koschinat, der zudem noch auf fünf Spieler verzichten musste.
Mit Blick auf die Torschützen fällt auf: Auch die Kicker, die lange pausieren mussten oder kritisiert wurden, konnten sich in die Torschützenliste eintragen. Wie Joseph Boyamba oder Kelsey Owusu.
Und nicht zu vergessen Moussa Doumbouya. Der sollte eigentlich im Sommer schon wechseln. Dann verletzte er sich und fiel nach einer Leisten-Operation lange aus.
Nun ist er wieder da - und gegen den FC Emmen wusste er auch zu überzeugen. Mit einem Tor und defensiver Präsenz - wie dem gewonnenen Kopfball vor dem Konter zum 3:1.
Doch im Interview mit der WAZ machte Koschinat klar, dass Doumbouya vorher einiges an Klartext über sich ergehen lassen musste. Denn der neue Trainer war mit den wenigen Minuten, die der Angreifer vor der Winterpause auf dem Platz stand, nicht zufrieden.
In Osnabrück hat mir das in den paar Minuten, die er dabei war, gar nicht gefallen: Daher war der Start nicht einfach
Uwe Koschinat
Koschinat erklärte: "In Osnabrück hat mir das in den paar Minuten, die er dabei war, gar nicht gefallen: Daher war der Start nicht einfach. Wir haben daran gearbeitet, ich habe ihm verdeutlicht, was ich von ihm sehen möchte. Er soll vorne ein Ankerspieler sein. Das hat diesmal sehr gut funktioniert. Er war sehr schwer zu verteidigen, das war ein großer Schritt nach vorne für ihn."
Doch nicht nur wegen dieses Schrittes nach vorne war Koschinat sehr zufrieden mit dem Test: "Das entsprach schon zu großen Teilen dem, was ich sehen will. Großes Kompliment auch an unseren Nachwuchs, wir haben das Ergebnis mit drei U19-Spielern gehalten und sogar ausgebaut. Das war ein gelungener Test - man soll nicht zu euphorisch sein, auf der anderen Seite gab es diesmal sehr viel Positives.“
Dementsprechend fliegen die Essener am Montag mit einem guten gefühl ins Trainingslager in die Türkei. Koschinat hat klare Vorstellungen: "Wir werden gute Bedingungen haben. Ich hoffe, jeden Spieler noch besser kennenzulernen. Abgerundet wird das durch den Test gegen Dynamo Dresden. Ich hoffe, alle bleiben gesund und dass wir den einen oder anderen Zugang begrüßen können. Es ist ja kein Geheimnis, dass ich dem Kader vertraue, aber ich habe auch schon deutlich gesagt, dass wir durch Zugänge gerne noch stärker werden dürfen. Doch Qualität geht vor Geschwindigkeit und ich vertraue den Leuten, die sich hier kümmern."