Bjarke Jacobsen pendelte am vergangenen Spieltag zwischen Genie und Wahnsinn. In der achten Minute bereitete er das zwischenzeitliche 1:0 Wehen Wiesbadens bei Borussia Dortmund II vor. Er verlängerte eine Ecke zu Orestis Kiomourtzoglou, der unbedrängt einschießen konnte.
Nur 14 Minuten später war der Arbeitstag des Innenverteidigers dann auch schon wieder beendet. Gegen Jordi Paulina zog er als letzter Mann die Notbremse - klare Fall: Rote Karte und mindestens 68 Minuten Unterzahl für Wehen Wiesbaden.
Am Montag kam dann auch die Sperre vom DFB-Sportgericht ins Haus geflattert. Zwei Meisterschaftsspiele wird der 1,90 Meter große Däne verpassen. Wehen Wiesbaden hat dem Urteil zugestimmt.
Somit wird Jacobsen beim kommenden Heimspiel gegen den FC Ingolstadt (Samstag, 14. Dezember, 14 Uhr) ebenso zuschauen, wie zum Hinrundenfinale. Da muss das Team von Trainer Nils Döring am Samstag, 21. Dezember, 16:30 Uhr, zu Alemannia Aachen. Zum Heimspiel gegen den SC Verl am Samstag, 18. Januar, 16:30 Uhr, darf Jacobsen dann wieder mitwirken.
In Dortmund hat Wiesbaden die Unterzahl erstaunlich gut weggesteckt. 2:2 hieß es am Ende. "Wenn du trotz 70-minütiger Unterzahl kurz vor dem Sieg stehst, ist die Enttäuschung über ein 2:2 natürlich groß. Am Ende überwiegt dennoch der Stolz. Das Ärgerliche an dem 1:1 und der Roten Karte ist, dass wir die Jungs genau auf diese Tiefenläufen vorbereitet haben, die in diesen Momenten ausschlaggebend waren. Beim Platzverweis von Bjarke hat die Absicherung gefehlt, deswegen mache ich ihm da gar keinen Vorwurf", sagte Döring zunächst.
Und weiter: "Anschließend war es sensationell, wie die Mannschaft gefightet und sich gepusht hat. Wir waren sehr diszipliniert, haben das Zentrum geschlossen und den Gegner immer wieder auf die Außen gedrängt. In der Box haben wir gut verteidigt und schon bei der Chance von Carstens hätten wir das 2:1 erzielen können. Unser zweites Tor geht aus einem super Impuls beim Gegenpressing hervor. Kaya bietet einen starken Tiefenlauf an und Mockenhaupt spielt einen tollen Pass. Beim 2:2 haben wir Abstoß und sehen unseren Zielspieler nicht, um etwas Zeit zu gewinnen. Da hätten wir cleverer agieren können."