Zum vorletzten Heimspiel im Jahr 2024 hatte Rot-Weiss Essen am Sonntag den TSV 1860 München zu Gast an der Hafenstraße. RWE rutschte durch die Niederlage in Saarbrücken (0:1) unter den Strich und stand zu Hause gegen die "Löwen" unter Zugzwang.
Doch die Mannschaft lieferte nicht ab und zeigte eine enttäuschende Vorstellung. Nach 94 Minuten sprach die Anzeigetafel Bände: 0:3 lautete das Ergebnis aus Essener Sicht.
Als wäre die Pleite nicht schon schlimm genug gewesen, verlor RWE auch noch kurzfristig zwei Spieler: José-Enrique Ríos Alonso sah die fünfte Gelbe Karte, sein Innenverteidigerpartner Tobias Kraulich wurde sogar mit glatt Rot vom Platz gestellt. Eine harte Entscheidung, aber trotzdem wird der 25-Jährige in diesem Jahr kein Spiel mehr machen.
Und bis zur Winterpause stehen für die Rot-Weissen noch zwei extrem richtungsweisende Duelle auf dem Programm: In der kommenden Woche (15. Dezember, 16.30 Uhr) ist RWE zu Gast beim Schlusslicht VfL Osnabrück, sechs Tage später (21. Dezember, 14 Uhr) reist dann der Aufsteiger VfB Stuttgart II ins Stadion an der Hafenstraße.
Beim Duell an der "Bremer Brücke" wird es wieder einmal eine neue Zusammenstellung in der Innenverteidigung geben. Kapitän Michael Schultz kehrt nach seiner Gelbsperre zurück und dazu wird Mustafa Kourouma wohl seine langersehnte Chance von Beginn an erhalten. Darauf musste er die ganze Saison warten. Vielleicht ist genau diese Personalie ein gutes Omen für Osnabrück.
Sorgt Mustafa Kourouma wieder für die Wende?
Eine Einordnung: Die RWE-Fans werden sich an den 13. Oktober 2023 zurückerinnern. Essen stand damals nach zwei deftigen Pleiten mit insgesamt 0:9 Toren (0:4 in Unterhaching, 0:5 gegen Verl) und der Freistellung von Kapitän Felix Bastians beim Auswärtsspiel gegen die U23 von Borussia Dortmund immens unter Druck.
Aufgrund der Bastians-Suspendierung und einer Bauchmuskelzerrung von Abwehrchef Felix Götze war Trainer Christoph Dabrowski, der mittlerweile freigestellt wurde, gezwungen, in der Abwehr auf Eigengewächs Kourouma zu setzen. Diese Entscheidung zahlte sich aus: Der 21-Jährige brachte RWE per Kopf mit 1:0 in Führung, am Ende siegten die Essener mit 2:1.
Diese Partie war dann richtungsweisend für den weiteren Saisonverlauf. Gelingt nun erneut ersatzgeschwächt die Wende? Klar ist: Die Situation ist deutlich ernster als letztes Jahr und ein Sieg beim Schlusslicht Osnabrück ist Pflicht. Die Mannschaft muss jetzt liefern, die Zeit der Ausreden ist vorbei.