In den vergangenen Monaten musste Alemannia Aachen abseits des Platzes Kritik einstecken. Ein Teil der Vorwürfe: Der Klub würde sich nicht deutlich genug von rechtsextremen Hooligans abgrenzen. Schon im August gestanden die Verantwortlichen dieser Sache Fehler ein und distanzierten sich öffentlich.
Nun geht der Verein einen weiteren "bedeutsamen Schritt, um seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden". Das schreiben die Aachener in einer Mitteilung, in der sie den neuen Wertebeirat des Klubs vorstellen.
Der Bereit soll den Verein bei gesellschaftspolitischen Themen beraten und unterstützen. "Die Gründung ist ein wichtiger Baustein, um die Werte der Alemannia - wie Vielfalt, Toleranz, gegenseitiger Respekt und soziale Verantwortung - noch stärker in der Stadt, der Region und darüber hinaus nach außen zu tragen."
Das fünfköpfige Gremium setzt sich aus Personen zusammen, die aus der Region stammen und mit dem Drittligisten sympathisieren. Der frühere NRW-Ministerpräsident und Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU), der heute Bundestagsabgeordneter ist, dürfte das bekannteste Gesicht des Wertebeirats sein.
Außerdem dabei: Michael Nobis (Geschäftsführer des Aachener Traditionsunternehmens Nobis Printen), Prof. Dr. Thomas Prefi (Vorstandssprecher der Karlspreisstiftung und Professor an der RWTH Aachen), Ye-One Rhie (Mitglied des Deutschen Bundestages) sowie Dr. Mayssoun Zein Al Din (Direktorin der nordrhein-westfälischen Akademie für Internationale Politik).
"Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass Alemannia Aachen die Rolle in der Stadt und der Gesellschaft einnimmt, die der Verein einnehmen muss und auch verdient einzunehmen", erklärt der Aachener Aufsichtsratschef Marcel Moberz dazu.
Laschet betont: "Wichtige Werte wie Vielfalt und Toleranz, die der Verein trägt, müssen noch stärker in die Stadt und die Region eingebracht und sichtbarer werden. Der Beirat wird dabei unterstützen, diese Ziele voranzutreiben, aber auch in Krisensituationen oder herausfordernden Zeiten als starkes Bindeglied zu fungieren."
Die Gründung des Wertebeirats sei kein spontanter Reflex, teilte die Alemannia darüber hinaus mit. "Sondern das Ergebnis eines strategischen Prozesses, der bereits vor Monaten angestoßen wurde. Alemannia Aachen setzt damit ein starkes Zeichen: Der Verein steht nicht nur für sportlichen Erfolg, sondern auch für eine klare Haltung in gesellschaftlichen Fragen."