Wenn Erzgebirge Aue am kommenden Sonntag Rot-Weiss Essen empfängt (10. November, 16.30 Uhr), muss der Drittligist auf Trainer Pavel Dotchev verzichten. Der Grund: Der 59-Jährige sah beim 1:1 gegen den 1. FC Saarbrücken seine vierte Gelbe Karte und muss das Spiel gegen RWE nun wohl von der Tribüne aus verfolgen.
"Ich habe sie bekommen, ohne zu wissen, warum", sagte Dotchev nach dem Spiel. "Das ärgert und nervt mich unheimlich. Ich sehe es auch nicht ein, warum immer nur wir dem Platz die Konsequenzen tragen müssen. Das ist unfair." Erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit wurde der Aue-Trainer verwarnt, nachdem er sich wohl über ein vermeintliches Foulspiel zu sehr aufgeregt hatte.
"Ich bin im Moment überfordert mit den Schiedsrichtern. Es wird immer schlimmer", erklärte Dotchev. "Wir sind nicht bei einem Theaterspiel. Ich beleidige niemanden, schubse niemanden, ich versuche ein fairer Mensch zu sein - und dennoch werde ich für jede Geste bestraft."
Der Schiedsrichter stand bei dem Unentschieden ohnehin im Fokus beider Teams. Bereits nach vier Minuten blieb ein möglicher Elfmeterpfiff für Aue aus, sehr zum Unmut von Marvin Stefaniak, der von Calogero Rizzuto im Strafrum zu Fall gebrahct worden war. "Für mich ein klarer Elfmeter! Ist mir scheißegal, ob ich jetzt für diese Aussage Ärger bekommen, aber dieser Schiedsrichter war bodenlos. So verpfeifen die Spiele", sagte Stefaniak in der Mixed-Zone. Nach 30 Minuten blieb die Pfeife dann auf der Gegenseite stumm.
Auch ein mögliches Foul von Aues Torhüter Martin Männel an Simon Stehle wurde nicht geahndet. Stehle musste anschließend ausgewechselt werden. Zu diesem Zeitpunkt stand es nach dem Treffer von Marcel Bär (18.) bereits 1:0 für Aue. Der Torschütze hätte ebenfalls gerne einen Elfmeter für Erzgebirge gehabt, denn auch er war im Strafraum gefoult worden. "Ich spitzel den Ball weg, er trifft mich. Auf beiden Seiten kann, muss es insgesamt vier Elfmeter geben", meinte Bär.
Erst in der 81. Minute kam Saarbrücken durch Kau Brünker zum Ausgleich. "Wenn wir das zweite Tor machen, ist das Spiel entschieden, denn wir haben richtig gut verteidigt", meinte Dotchev. Trotzdem sei er mit dem Spiel "sehr zufrieden" gewesen.