Die eingefleischten Fans von Rot-Weiss Essen werden sich noch an Jonas Hildebrandt erinnern. Von Januar 2020 bis Juni 2021 schnürte er die Schuhe für RWE und bestritt insgesamt 22 Pflichtspiele. Während er zu Beginn unter Trainer Christian Titz noch gesetzt war, spielte er in der Folgesaison bei Nachfolger Christian Neidhart – auch aufgrund der großen Konkurrenz im Mittelfeld – nur noch eine untergeordnete Rolle.
2021 wechselte Hildebrandt dann zu Energie Cottbus. Dort avancierte er auf Anhieb zum Leistungsträger und führte die Mannschaft in der vergangenen Saison sogar als Kapitän zum Drittliga-Aufstieg. Völlig überraschend beendete der Defensivallrounder dann mit nur 27 (!) Jahren seine aktive Fußballkarriere und wurde Co-Trainer von Claus-Dieter "Pele" Wollitz.
"Dass 'Hille' für sich die Entscheidung getroffen hat, mit 27 Jahren seine Laufbahn zu beenden, das mag nicht alltäglich sein, aber verdient Respekt und Anerkennung. Zweifelsohne wird er für unser Team auf dem Rasen ein Verlust sein, doch gewinnen wir im Trainerteam einen wertvollen Menschen hinzu, der zudem alles mitbringt, was ein junger Trainer braucht. Wir sind davon überzeugt, dass wir uns in der neuen Funktion, genauso wie bisher als Spieler und Trainer, auf Augenhöhe ergänzen und zusammenarbeiten werden", sagte Wollitz damals.
Am Samstag kehrte Hildebrandt dann als Co-Trainer an die Hafenstraße zurück. Mit Cottbus gastierte der 27-Jährige in Essen. Es sollte eine bittere Rückkehr werden, denn der FCE kassierte eine deutliche 0:4 (0:2)-Klatsche.
Trotz bitterer Rückkehr - Cottbus weiterhin Tabellenführer
So hatte sich der Ex-Profi seinen ersten Gastauftritt bei seinem ehemaligen Arbeitgeber natürlich nicht vorgestellt. Obwohl Wollitz und Hildebrandt zusammen sehr aktiv an der Seitenlinie coachten, konnte die klare Pleite nicht verhindert werden. RWE war an diesem Tag einfach effektiver und taktisch besser eingestellt.
Trotzdem bilden der erfahrene Chefcoach Wollitz und Trainer-Newcomer Hildebrandt insgesamt ein durchaus erfolgreiches Duo. Die Bilanz nach 13 Spielen: Platz eins in der 3. Liga. Damit hätte vor der Saison wohl kaum jemand gerechnet.