Einst wurde Torben Müsel bei Borussia Mönchengladbach von Christoph Kramer und Florian Neuhaus in Anlehnung an Mesut Özil "Mesut" Müsel getauft. Der Grund dafür war seine starke Technik und Ballbehandlung.
Am 25. September 2024 zeigte er dann ganz genau, warum die beiden ehemaligen Nationalspieler ihn so nannten: Beim 3:1-Sieg gegen Borussia Dortmund II avancierte der Mittelfeldspieler von Rot-Weiss Essen zum Matchwinner. Erst erzielte er mit einem sehenswerten Distanzschuss die 1:0-Führung (18.) und dann schlug in der 33. Minute Müsels große Stunde:
Nach einem punktgenauen Flugball von Lucas Brumme kontrollierte der 25-Jährige die Kugel zunächst mit der Brust und dann mit dem Oberschenkel, ließ einen Gegenspieler ins Leere laufen und netzte noch souverän mit dem schwächeren linken Fuß ein - Kategorie Traumtor!
Zwei so sehenswerte Treffer in einer Partie sind ihm wohl noch nie gelungen. "Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt schonmal zwei Tore in einem Spiel geschossen habe. Das kam noch nicht so häufig vor. Ich habe mir die Szenen nochmal angeguckt, das waren schon schöne Tore. Viel wichtiger ist aber der erste Heimsieg. Großes Lob an die Mannschaft, jeder wollte den Sieg. So ein Heimsieg gibt Power und Selbstvertrauen", freute sich Müsel beim anschließenden Interview in den Katakomben.
Nach seinen beiden Toren drehte Essens Chef im Mittelfeld richtig auf und leitete einige Angriffe mit tollen Dribblings ein. Ohne Frage: Müsel war an diesem Mittwochabend der beste Mann auf dem Platz. Trotzdem zeigte sich der Matchwinner auch selbstkritisch:
"Nach dem ersten Tor habe ich auch zwei riskante Bälle gespielt, die ich so eigentlich auch nicht von mir gewohnt bin. Da habe ich die Mannschaft etwas in Bedrängnis gebracht. Das darf mir so nicht passieren. Aber klar: Zwei Tore geben einem natürlich einen Push nach vorne, da kann man dann auch ein paar Meter mehr laufen."
Das war so vorgegeben vom Trainer. Die ersten paar Spiele habe ich ja auf der tiefen Sechs gespielt und Jimmy Kaparos war etwas höher. Das hat der Trainer jetzt getauscht und es scheint zu funktionieren.
Torben Müsel über seine neue Rolle
Auffällig gegen Dortmund II und auch beim letzten Spiel in Ingolstadt (2:2) war, dass Müsel im eigenen Ballbesitz auf die Achterposition schob und auf einer Linie mit Ahmet Arslan spielte. Dadurch kam er öfter in Abschlusssituationen und konnte in den zwei Partien drei Treffer erzielen. Diese offensivere Rolle kommt dem gebürtigen Grünstädter gelegen:
"Das war so vorgegeben vom Trainer. Die ersten paar Spiele habe ich ja auf der tiefen Sechs gespielt und Jimmy Kaparos war etwas höher. Das hat der Trainer jetzt getauscht und es scheint zu funktionieren."