Es war eine Schrecksekunde im Spiel zwischen Arminia Bielefeld und Rot-Weiss Essen. In der 76. Minute prallten Essens Nils Kaiser und Bielefelds Nicklas Shipnoski mit den Köpfen zusammen.
Während Shipnoski weiterspielen konnte, ging es für Kaiser nicht weiter. Die gute Nachricht: Nach dem Abpfiff machte er bereits wieder einen guten Eindruck und stellte sich in den Katakomben den Fragen der anwesenden Journalisten.
"Ich erinnere mich an alles", sagte Kaiser schmunzelnd. Anschließend nahm er Glückwunsche zu seiner Leistung entgegen. Denn: Der 22-Jährige machte beim 1:1-Remis ein sehr engagiertes Spiel auf der rechten Verteidigerposition, schaltete sich immer wieder in die Offensive mit ein und bereitete zudem den Ausgleichstreffer von Cedric Harenbrock mustergültig vor.
In der Defensive hatte er zu Beginn zwar ein paar Probleme mit dem quirligen Thaddäus Momuluh, aber insgesamt gehörte Kaiser zu den besten Essenern auf dem Platz.
Der gelernte Mittelfeldspieler freute sich, dass er den Vorzug vor Routinier Andreas Wiegel erhielt: "Lars Fleischer hatte es mir gestern nach dem Abschlusstraining gesagt. Ein bisschen überrascht war ich schon, weil Andi Wiegel ja zurückgekehrt ist. Ich habe mich gefreut und hoffe, dass ich mich mit der Leistung weiter präsentieren konnte."
RWE spielte in der ersten Halbzeit zu verhalten und geriet durch Leandro Putaro in Rückstand. Nach dem Tor von Harenbrock waren die Gäste aber voll da und hätten in der Schlussphase die Partie sogar drehen können.
Ähnlich sah es auch Kaiser: "Die Bielefelder haben es uns schwergemacht. Sie hatten einen guten Matchplan, auch defensiv. Wir haben teilweise zu langsam nach vorne gespielt. Nach der Umstellung, wo wir dann mutiger durchgeschoben haben, hat es deutlich besser funktioniert."
Vor der Saison hätte da wohl keiner mit gerechnet, ich selbst auch nicht. Gerade nach den Gesprächen im Sommer. Ich wollte dranbleiben und den Leuten zeigen, was ich draufhabe. Das ist ganz gut für mich gelaufen. Wie es weitergeht, ist ganz schwierig zu beantworten. Da ist alles offen.
Nils Kaiser.
Die Entwicklung, die der junge Kaiser in den letzten Monaten hingelegt hat, ist durchaus bemerkenswert. In der Sommerpause wurde ihm ein Wechsel nahegelegt, aber er kämpfte sich zurück und stand in Bielefeld zum zweiten Mal in Serie in der Startelf. Am Ende der Saison läuft der Vertrag des 22-Jährigen aus. Über seine persönliche Zukunft sagte er nach dem Spiel auf der Alm:
"Vor der Saison hätte da wohl keiner mit gerechnet, ich selbst auch nicht. Gerade nach den Gesprächen im Sommer. Ich wollte dranbleiben und den Leuten zeigen, was ich draufhabe. Das ist ganz gut für mich gelaufen. Wie es weitergeht, ist ganz schwierig zu beantworten. Da ist alles offen. Ich kann nur von Woche zu Woche Gas geben, alles andere liegt dann auch nicht unbedingt immer in meiner Hand."
Auf die Frage, ob Kaiser denn gerne bleiben würde, antwortete das RWE-Eigengewächs: "Schön wär’s."